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Schritte-Leitfaden (auch hier nur die Anfänge, Stand 15.02.2020) bitte noch formatieren

Schritte Leitfaden der Anonymen Konsumentis

Wir schlagen vor, diese Schritte schriftlich durchzuarbeiten, da der Stoff erfahrungsgemäß dann besser verinnerlicht wird. Das Aufgeschriebene kann dann anschließend nach jedem Schritt mit Sponsoris, Coachis oder Rätis geteilt werden, so jedenfalls unser Vorschlag. Diese werden danach möglicherweise Verhaltens- bzw. Handlungsempfehlungen aussprechen. Für die Begriffe Sponsor/Sponsorin/Sponsoris; Coach/Coachis bzw. Rat/Rätin/Rätis haben wir uns auf folgenden Sprachgebrauch geeinigt: Alle drei sind dafür da, uns beim Arbeiten der Schritte zu unterstützen.

  • Die Coachis sind dabei Menschen, die selbst nicht zu den AK gehen, die aber im von uns angestrebten Lebensstil zumindest in Teilbereichen als Vorbilder dienen können.
  • Die Sponsoris sind Menschen, die selbst zu den AK gehen und im von uns angestrebten Lebensstil zumindest in Teilbereichen als Vorbilder dienen können.
  • Rätis bilden eine Kleingruppe von Menschen (der Praktikabilität wegen empfehlen wir 2 – 3, höchstens 5, die einzeln genommen entweder auch als Coachis oder Sponsoris dienen könnten.

Du kannst die Leute natürlich für jeden Schritt, jedes spezielle Anliegen neu fragen. Andererseits stellt auch eine möglichst stabile Konstellation einen gewissen Wert da, schließlich kann Vertrauen oft nicht kurzfristig hergestellt werden. Wie du das machst entscheidest nur du. Probiere aus, was dich am besten weiterbringt.

Lies zu den einzelnen Kapiteln in den Schritten unbedingt auch in den Grundlagen nach, bevor du mit den Fragen anfängst.

Schritt 1

Wir erkannten und gaben zu, dass unser Konsumverhalten problematisch war und wir es nicht im Griff hatten und/oder dass wir anderweitig Hilfe gebrauchen konnten.

Wir beantworten folgende Fragen aus Frageblock Schritt 1.1:

  • Was verstehe ich unter problematischem Konsumverhalten?
  • Bin ich in der Lage dauerhaft nur das zu konsumieren, für was ich mich entschlossen habe?
  • Wenn es nicht mein Konsumverhalten ist, womit ich mich und oder andere schädige, was ist es dann, worüber ich nicht glücklich bin?
  • Habe ich in letzter Zeit aktiv problematisches Konsumverhalten an den Tag gelegt? In welcher Weise?
  • Wenn ich nicht hauptsächlich wegen konsumspezifischen Problemen Hilfe gebrauchen kann, worin bestehen dann meine Schwierigkeiten?
  • Habe ich in letzter Zeit besessen gehandelt oder gedacht? Folgt mein Denken einem bestimmten Muster? Beschreibe es!
  • Wenn mir ein Gedanke in den Kopf kommt, handle ich dann sofort danach, ohne die Folgen zu bedenken? Auf welche Art verhalte ich mich sonst noch zwanghaft?
  • Wie haben die selbstbezogene Anteile meiner problematischen Eigenart mein Leben und das der Menschen in meiner Umgebung beeinflusst? Wie, wenn ich die Kreise weiterziehe, auf die Umwelt als Ganzes?
  • Wie hat meine problematischen Eigenart mich körperlich beeinträchtigt? Wie geistig? Wie spirituell? Wie gefühlsmäßig
  • Leide ich noch an stofflichen Abhängigkeiten wie Nikotin, Alkohol, Drogen, Medikamenten?
  • Nehme ich regelmäßig Drogen wie Nikotin, Alkohol, Heroin, THC, etc. und glaube nicht darunter zu leiden?
  • Nehme ich irgendwelche Medikamente (1) regelmäßig?

(1) Was geht’s euch an welche Medikamente ich nehme? Hat mein Arzt verschrieben! Ja, kann schon sein. Nehmen wir mal an, du bist Diabetiker und musst laut deinem Arzt Insulin spritzen. Sponsoris, Rätis oder Coachis würden vielleicht versuchen zu verstehen, ob nicht ein besonders ungesundes, nach schädlichem Konsum orientiertes Verhalten dieser „Erkrankung“ zu Grunde liegt. Was liegt wiederum diesem schädlichen Konsum zu Grunde? Wahrscheinlich verdrängte und unbefriedigte echte Bedürfnisse. Wenn wir diese zusammen freilegen und befriedigen ist es vielleicht möglich, auch für die körperlichen Auswirkungen wie Diabetes Besserung zu erfahren und so vielleicht weniger Insulin spritzen zu müssen. Es macht jedenfalls Sinn, sich hier zu öffnen, vor allem, wenn du bei deinen Sponsoris, Rätis oder Coachis eine gute Wahl getroffen hast. Sie geben außerdem nur (hoffentlich verantwortungsbewusste) Hinweise, sie herrschen nicht. Medikamente werden unserer Meinung nach oft aus Profitgier, Unwissen, Zeitnot, Empathie-Unfähigkeit oder einer individuellen Mischung davon verschrieben, nicht, weil es das Beste für dich wäre. Auf der anderen Seite hat auch die Schulmedizin mit vielen ihrer Medikamente natürlich Verdienste für das Verbessern von Lebensqualität erreicht. Es ist ein komplexes Thema. Wenn du regelmäßig Medikamente nimmst, teil es uns mit.

Leugnung und Rationalisierung

Leugnung ist der - oft unbewussten Teil - unserer Eigenart, der sagt, wir hätten keine Probleme oder unser Konsumverhalten oder unsere anderen Verhaltensweisen oder Schwierigkeiten wären im Großen und Ganzen nicht schädlich.

Rationalisierung hingegen begründet - scheinbar alternativlos - warum wir angeblich anders gar nicht können.

Frageblock Schritt 1.2

  • Habe ich einleuchtende aber unwahre Gründe für mein Verhalten angeführt? Welche waren das?
  • Habe ich eine Besessenheit zwanghaft ausgelebt und anschließend so getan, als hätte ich von vornherein beabsichtigt, mich so zu verhalten? Wie war das?
  • Inwiefern habe ich anderen Menschen die Schuld für mein Verhalten gegeben?
  • Habe ich mein schädliches Konsum- oder problematisches Verhalten mit dem schädlichen Verhalten von jemand anderem verglichen? Ist mein Verhalten „schlimm“ genug, wenn ich aufhöre, es mit dem Verhalten von anderen zu vergleichen?
  • Vergleiche ich eine gegenwärtige Erscheinungsform meines schädlichen Konsum- oder problematischen Verhaltens damit, wie es früher war, als es noch schlimmer war? Werde ich von der Vorstellung geplagt, es eigentlich besser wissen zu müssen?
  • Habe ich gedacht, ich genügend Wissen über mein Konsumverhalten oder meine anderen Schwierigkeiten, um mein Verhalten kontrollieren zu können, bevor es mir aus der Hand gleitet.
  • Vermeide ich bestimmte Handlungen aus Angst mich zu schämen, wenn ich den Auswirkungen meines Konsumverhaltens und/oder meiner anderen Schwierigkeiten ins Gesicht sehen muss. Vermeide ich etwas zu unternehmen, weil ich mir Sorgen mache, was andere darüber denken.

Tiefpunkt - Ist ein Tiefpunkt nötig?

Als Tiefpunkt bezeichnen wir den Moment in unserer Biografie, der uns zur Erkenntnis bringt, dass es so nicht weitergehen kann.

Frageblock

  • Welches Ereignis bzw. Krise, welcher Einfluss hat dazu geführt, dass ich das Bewusstsein entwickeln konnte, dass mein Verhalten schädliche Auswirkungen hat bzw. das ich Hilfe für meine anderen Schwierigkeiten gebrauchen könnte und brachte mich also dazu, in die AK zu kommen?
  • Nachdem ich das Bewusstsein dafür erlangt hatte, wie bin ich dann aktiv geworden, etwas an der Situation zu ändern?
  • Wann habe ich meinen Konsum oder andere Schwierigkeiten zum ersten Mal als Problem erkannt? Habe ich versucht, etwas daran zu ändern? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht?

Machtlosigkeit - Ist das Konzept der Machtlosigkeit stimmig

Die Begriffe „Tiefpunkt“ und „Machtlosigkeit“ sind zentrale Begriffe aus dem ersten Schritt der Literatur von Narcotics Anonymous die wiederum aus den Anonymen Alkoholikern hervorging und die dann von den AK als Grundlage zur eigenen Gestaltung der AK-Literatur verwendet wurde. Wir haben allerdings festgestellt, dass sich die Verwendung dieser Begriffe nicht eins zu eins auf die AK übertragen lässt. Während wir mit den Deutungen von NA einverstanden sind, was die Machtlosigkeit von einzelnen Süchtigen gegenüber Drogen oder von Menschen im allgemeinen gegenüber den Gefühlen von anderen Menschen angeht und diese Auslegungen auch als wichtig empfinden, haben wir doch einen kritischen Umgang mit dem Begriff der „Machtlosigkeit“ das Ändern gesellschaftlicher und anderer Gegebenheiten angeht. Während andere 12-Schritt-Gruppen sich hier auf ein „Wir halten uns aus allen Fragen gesellschaftlichen Fragen heraus, um unsere Hauptaufgabe wahrzunehmen und den Süchtigen zu helfen, die noch leiden“ haben die AK festgestellt, dass die gesellschaftlichen Kontexte der heutigen Zeit zumindest schwerwiegende Mitursache für genau die Probleme sind, die die AK behandeln. Und wir wissen eben, dass ein Gefühl von Machtlosigkeit für genau die Menschen von Interesse ist, die am System derzeit nichts geändert haben möchten, weil sie auf eine wirtschaftliche Weise daran profitieren. I Wirklichkeit sind aber gar nicht allzu viele Menschen notwendig, in einem Prozess der Selbstemanzipation diese vermeintliche Machtlosigkeit zu überwinden um sich in verschiedenen Bereichen, dass zu nehmen, was sich genommen werden muss, um die Situation zu verbessern. Das bedeutet also, dass wir einen sehr differenzierten Umgang mit dem Begriff der Machtlosigkeit empfehlen. Wenn wir unter stofflichen oder anderen Süchten leiden, können wir nachfühlen, was mit dem Begriff unserer „Machtlosigkeit“ gemeint ist, da unsere Sucht eine unkontrollierbar treibende Kraft ist. Der Begriff der „Machtlosigkeit“ wird hier im ersten Schritt auch in diesem Sinne benutzt. Einige von uns sind erleichtert, wenn sie ihre „Machtlosigkeit“ in Bezug auf Substanzen, ihr Essverhalten, ihr Verhalten in Liebes- oder Sexbeziehungen, in Verhalten auf sonstige Konsumvarianten zugeben können. Es handelt sich hierbei um die Machtlosigkeit von uns selbst gegenüber dem Ausleben der Befriedigung von Ersatzbedürfnissen, die in unsere Welt kamen, als unsere wahren Bedürfnisse nicht ausreichend befriedigt wurden. Andere schrecken vor dem Wort in der von uns im ersten Schritt verwendeten Weise zurück, verbinden damit Schwäche oder glauben, es weise auf eine Form von Charakterschwäche hin. Machtlosigkeit im hier definierten Sinne zu verstehen – also auch zu verstehen, dass das Zugeben unserer eigenen Machtlosigkeit eine wesentliche Voraussetzung zum Überwinden vieler unserer Schwierigkeiten ist, wird uns helfen, über jegliches negative Gefühl hinwegzukommen, das wir vielleicht diesem Begriff gegenüber haben. Für diejenigen von uns, die in erster Linie zu den AK kommen, weil sie Freiheit über das Ausleben der Befriedigung von Ersatzbedürfnissen erlangen wollen ist das Eingeständnis von Machtlosigkeit im von uns gebrauchtem Sinne von zentraler Bedeutung. Es handelt sich hierbei um zwanghafte Verhaltensweisen, die wir nicht dauerhaft kontrollieren oder beeinflussen können. Viele von uns spüren die Konsequenzen dieses Verhaltens am eigenen Leib, viele sourcen die Folgen beispielsweise an den globalen Süden aus, allerdings wird es schwerer und schwerer, die Folgen unseres Fehlverhaltens zu leugnen. Wir finden uns in Handlungen wieder, die wir außer zur Befriedigung von Ersatzbedürfnissen unserem eigen Moralkodex nach niemals tun würden. Dabei geht der Crackraucher scheinbar oder wirklich, jedenfalls gesellschaftlich geächteter weiter, als der/die PlastikverpackungskäuferInnen oder SUV-FahrerInnen. Jedenfalls handelt es sich so oder so um Verhaltensweisen, deren Folgen unter ethischen Aspekten beleuchtet, Scham verursacht. Möglicherweise haben wir uns sogar schon mehrfach dazu entschieden, mit dem Ausleben der Befriedigung von Ersatzbedürfnissen aufzuhören. Also beispielsweise dem Alkoholtrinken, dem immer wieder Einlassen auf Partner, die einem nicht guttun, dem zwanghaften Vollstopfen mit Süß Kram, dem stundenlangen Konsum von Pornos oder Onlinespielen, usw. Nur um zu erkennen, dass wir schlichtweg unfähig sind zu widerstehen, sobald sich die Gelegenheit bietet. Vielleicht haben wir versucht, für eine bestimmte Zeit ohne das AK-Programm das Ausleben der Befriedigung von Ersatzbedürfnissen, jedenfalls zwanghaften Verhaltensweisen zu unterbinden – möglicherweise sogar mit einigem Erfolg. Nur um zu erkennen, dass unsere problematische Eigenart uns auf mehr oder weniger direktem Weg wieder dorthin zurückbringt, wo wir herkamen. Um den ersten Schritt zu arbeiten, müssen wir uns unsere eigene, persönliche Machtlosigkeit tief in unserem Inneren eingestehen.

  • Worüber genau bin ich machtlos?
  • Als ich meine Sucht, mein zwanghaftes Verhalten und/oder das Ausleben der Befriedigung von Ersatzbedürfnissen auslebte, habe ich dann Dinge getan, die ich niemals tun würde, wenn ich mich auf die Einhaltung meiner eigenen ethischen Grundsätze konzentrierte? Welche Dinge waren das?
  • Welche Dinge habe ich getan, um meine Sucht, mein zwanghaftes Verhalten und/oder das Ausleben der Befriedigung von Ersatzbedürfnissen aufrechtzuerhalten, das vollständig allen meinen Grundsätzen und Wertvorstellungen widerspricht?
  • Auf welche Weise verändert sich meine Persönlichkeit, wenn ich diese Verhaltensweisen auslebe? (Zum Beispiel: Werde ich überheblich? Selbstzentriert? Launisch? Untätig bis zur Unfähigkeit, mich selbst zu schützen? Manipulierend? Jammernd?)
  • Manipuliere ich andere Menschen, um diese Verhaltensweisen aufrechtzuerhalten? Wie?
  • Habe ich versucht, aufzuhören und herausfinden müssen, dass ich es nicht konnte? Habe ich versucht, alleine damit aufzuhören und dann festgestellt, dass mein Leben ohne das Ausleben meiner Sucht, meines zwanghaften Verhaltens und/oder dem Ausleben der Befriedigung von Ersatzbedürfnissen so qualvoll war, dass meine Abstinenz nicht lange anhielt? Wie waren diese Zeiten?
  • Wie hat meine Sucht, mein zwanghaftes Verhalten und/oder das Ausleben der Befriedigung von Ersatzbedürfnissen mich dazu gebracht, mich selbst oder andere zu verletzen?

Unmeisterbarkeit ….

  • Muss immer alles nach meinem Kopf gehen? Welche Auswirkungen hatte das auf meine Beziehungen?
  • Beachte ich die Bedürfnisse anderer? Welche Auswirkungen hatte mein Mangel an Anteilnahme auf meine Beziehungen?
  • Übernehme ich Verantwortung für mein Leben und meine Handlungen? Bin ich in der Lage meinen täglichen Verpflichtungen nachzukommen, ohne von ihnen überwältigt zu werden? Wie hat dieses Verhalten mein Leben beeinflusst?
  • Breche ich sofort zusammen, wenn die Dinge einmal nicht nach Plan laufen? Wie hat diese Erfahrung mein Leben beeinträchtigt?
  • Empfinde ich jede Anforderung an mich als eine persönliche Beleidigung? Wie hat diese Wahrnehmung mein Leben beeinflusst?
  • Lebe ich in ständiger Katastrophenstimmung und begegne jeder Situation erst einmal mit Panik? Wie hat diese Haltung mein Leben beeinträchtigt?
  • Ignoriere ich Anzeichen, dass etwas ernsthaft mit meiner Gesundheit, mit meinen Kindern oder sonst etwas Wichtigem in meinem Leben nicht stimmt und denke, dass es schon irgendwie klappen wird? Beschreibe!
  • War ich in Folge meines Konsumverhaltens und/oder meiner anderen Schwierigkeiten in wirklichen Gefahrensituationen jemals gleichgültig gegenüber der Gefahr oder sonst irgendwie unfähig mich zu schützen? Beschreibe!
  • Habe ich als Folge meines schädlichen Konsumverhaltens und/oder meiner anderen Schwierigkeiten jemals jemenschem Schaden zugefügt? Beschreibe!
  • Bin ich extrem launisch oder lebe ich meine Gefühle auf andere Weise aus, die meine Selbstachtung oder meine Würde verletzen? Beschreibe es!
  • Habe ich schädliches Konsumverhalten und/oder andere Schwierigkeiten ausgelebt, um meine Gefühle zu verändern oder zu unterdrücken? Was war es, das ich ändern oder unterdrücken wollte?

Vorbehalte

Vorbehalte sind Stellen in unserem Programm, die wir uns für Rückfälle vorbehalten haben. Sie ranken sich vielleicht um die Idee, dass wir einen gewissen Grad an Kontrolle aufrechterhalten können, etwa wie, dass ich mein Konsumverhalten in manchen Punkten nicht kontrollieren kann bzw. nicht im Griff habe, doch mit anderen Problemen kann ich umgehen. Oder wir denken, dass wir noch mit Menschen befreundet sein können, mit denen wir schädliches Verhalten oder andere Schwierigkeiten praktiziert haben. Wir denken vielleicht, dass bestimmte Teile des Programms nicht aus uns zutreffen. Vielleicht denken wir auch, dass es Dinge gibt, die wir ohne schädliches Konsumveralten oder anderes falsches Verhalten nicht aushalten können – eine schwerwiegende Krankheit z. B. oder der Tod eines geliebten Menschen-, und nehmen in Kauf bzw. gestehen es uns – als Ausnahme * wegen der besonderen Belastung zu, in alte, als überwunden gesehene Verhaltensweisen zurückzufallen. Möglicherweise glauben wir, dass wir unser Konsumverhalten und andere Schwierigkeiten kontrollieren können, nachdem wir ein bestimmtes gestecktes Ziel erreicht haben. Vorbehalte haben wir meistens im Hinterkopf, sodass wir uns ihrer nicht vollständig bewusst sind. Es ist unabdingbar, dass wir jegliche Vorbehalte, die wir haben mögen, ans Licht bringen und ausschalten, hier und jetzt.

  • Habe ich das volle Ausmaß meines Fehlverhaltens akzeptiert?
  • Glaube ich immer noch mit Leuten zusammen sein zu können, die mich mit meinem Fehlverhalten verbinden? Kann ich an Orte gehen, an denen ich mein Fehlverhalten praktiziert habe? Glaube ich, dass es klug ist, Dinge aufzubewahren, die mit meinem Fehlverhalten in Zusammenhang stehen, nur um mich zu erinnern oder meine Genesung zu testen? Wenn ja, warum?
  • Gibt es etwas, von dem ich glaube, es nicht ohne Konsum oder anderes schädliches Verhalten überstehen zu können, ein Ereignis, dass so schmerzhaft wäre, dass ich schädliches Verhalten praktizieren oder in Konsumwahn zurückfallen müsste, um den Schmerz zu ertragen
  • Meine ich, dass es etwas gäbe, was mich dazu bringen könnte, in schädliches Konsumverhalten zurückzufallen, weil ich meine, ich müsste oder dürfte etwas ausgleichen, es sei berechtigtes Fluchtverhalten, ich dürfe mir etwas gönnen/Gutes tun oder ich bräuchte das Konsumverhalte, um Schmerz zu betäuben.
  • Glaube ich, dass ich mit einer gewissen Zeit des Verzichts auf bestimmte Dinge oder unter anderen Lebensumständen in der Lage wäre, meinen schädlichen Konsum oder meine anderen Schwierigkeiten zu kontrollieren?
  • An welchen Vorbehalten halte ich immer noch fest?

Kapitulation

Es gibt einen großen Unterschied zwischen Resignation und Kapitulation. Resignation ist das was wir spüren, wenn uns klar geworden ist, dass wir abhängig sind von vielen Dingen, die uns vordergründig das Leben erleichtern, aber langfristig zum Nachteil für andere Menschen oder unsere Umwelt sind, und Genesung noch nicht als Lösung unseres Problems akzeptiert haben. Viele von uns befanden sich an diesem Punkt, lange bevor Sie zu den anonymen Konsumentis gekommen waren. Vielleicht haben wir gedacht, es sei unser Schicksal, dass wir eh nichts an unserem schädlichen Konsumverhalten oder unseren anderen Schwierigkeiten ändern können. Kapitulation hingegen geschieht, nachdem wir den ersten Schritt als wahr für uns annehmen, und gleichzeitig akzeptieren, dass eine Verhaltensänderung die Lösung ist. Wir wollen nicht, dass unser Leben so bleibt, wie es war. Wir wollen uns nicht weiterhin so fühlen, wie wir uns gefühlt haben.

  • Was macht mir am Begriff der Kapitulation Angst
  • Was überzeugt mich davon, dass ich nie mehr erfolgreich meine Sucht, mein zwanghaftes Verhalten und/oder das Ausleben der Befriedigung von Ersatzbedürfnissen nachgehen kann?
  • Akzeptiere ich, dass ich selbst nach langer Abstinenz niemals die Kontrolle über die Verhaltensweisen erlangen kann, die ins zwanghafte abgerutscht waren?
  • Kann ich meinen Weg in Richtung Freiheit ohne vollständige Kapitulation beginnen?
  • Wie kann mein Leben aussehen, wenn ich vollständig kapituliere?
  • Kann ich den Weg in Richtung Freiheit ohne vollständige Kapitulation fortsetzen?

Spirituelle Prinzipien Im ersten Schritt konzentrieren wir uns auf Ehrlichkeit, Aufgeschlossenheit und Bereitschaft, Demut und Annahme. …

Habe ich auf meinem Weg zu mehr Freiheit und der Gewissheit schädigendes Verhalten loslassen zu können, etwas gehört, das zu glauben mir schwerfällt. Habe ich einem Menschen, meiner Sponsorin /Sponsor, einem Coach oder einem Rat davon erzählt und darum gebeten mich dabei zu unterstützen Klarheit zu bekommen? Wie praktiziere ich Aufgeschlossenheit und Bereitschaft? Das im ersten Schritt enthaltene Prinzip der Bereitschaft kann auf viele verschiedene Arten umgesetzt werden. Wenn wir das erste Mal über eine maßgebliche Veränderung nachdenken; glauben viele von uns nicht wirklich, dass es für uns möglich und auch nötig ist, oder Sie verstehen nicht, wie das funktionieren soll. Wir machen jedoch weiter mit dem ersten Schritt und genau dies ist unsere erste Erfahrung mit Bereitschaft. Jede Handlung, die unterstützend auf dem Weg zur Veränderung ist, sei es sich für das Meeting sich verantwortlich zeigen und/oder sich Telefonnummern geben lassen und diese auch benutzen. Aktiv durch z.B. Aktionen mitwirken an direkten Veränderungen an der Gesellschaft, Öffentlichkeitsarbeit machen, an der Literatur schreiben usw. Hilfe anbietend bei denen Offenheit für ein Hilfs/Unterstützungsangebot besteht

Bin ich bereit den Empfehlungen anderer Menschen die schon länger dieses Programm arbeiten und/oder anderweitig mehr Erfahrungen haben, zu folgen Bin ich bereit regelmäßig in die Meetings zu gehen Bin ich bereit, alles zutun um den Prozess der Veränderung voranzutreiben? Auf welche Weise praktiziere ich dies?

Bin ich bereit zu kapitulieren, meine Machtlosigkeit zu erkennen, dies zeigt sich auch darin, dass wir akzeptieren wer wir wirklich sind - weder schlechter noch besser zu sein, als wir bisher glaubten – sondern einfach menschlich, stark und widerständig

Halte ich mich für ein Monster, das für die Zerstörung der Umwelt, der nicht Empathiefähigkeit der Menschen, für die Kriege dieser Welt usw. durch sein zerstörendes Verhalten verantwortlich bzw. federführend dazu beigetragen hat. Oder glaube ich, dass ich damit Garnichts zutun habe und /oder liegt meine Wahrnehmung, meine vermeintliche Wahrheit irgendwo dazwischen? Habe ich eine Vorstellung von meiner wirklichen Bedeutung innerhalb meines näheren sozialen Umfeldes, innerhalb der Gesellschaft als Ganzem und der Welt an sich (Umwelt) Wie lebe ich das Prinzip der Bereitschaft/Offenheit in Verbindung mit meiner Auseinandersetzung a ersten Schritt? Um das Prinzip der Annahme umzusetzen, müssen wir mehr tun als lediglich zuzugeben, dass wir schädigendes Verhalten an den Tag legen. Wir müssen annehmen, dass wir Teil dieses destruktiven Konstrukts sind und aus gewonnen Erkenntnissen die Kraft zu bekommen mit einem Gefühl der inneren Klarheit Kämpferisch und widerständig sein zu können Habe ich Frieden damit geschlossen mit Dingen und Handlungen, die ich tun muss um mich verändern zu können. Inwiefern ist dies alles nötig um den Weg den ich angefangen habe zu gehen, weiter gehen zu können?

Schritt 2

Schritt 3

Wir haben unsere Bereitschaft gezeigt, etwas Neues zu versuchen. Es ist wichtig, dass wir unsere Hoffnung in Handlung umsetzen. Die zentrale Handlung von Schritt 3 ist eine Entscheidung. Es ist sinnvoll diesen Schritt in eine Reihe von kleinen Abschnitten aufzuteilen. Wir müssen die Art unsere Weise, wie wir unser Leben führen, nicht sofort vollständig ändern. Grundsätzliche Änderungen in unserem Leben geschehen allmählich, jeder Schritt erfordert unsere Mitarbeit. Wir treffen eine Entscheidung, die Richtung zu ändern. Manche sind vielleicht von dem Gedanken eine große Entscheidung zu treffen genervt. Vielleicht fürchten wir uns vor den Resultaten oder den damit verbundenen Verpflichtungen. Wir können diese Entscheidung täglich erneuern. - Warum ist eine Entscheidung zu treffen zentral, um diesen Schritt zu arbeiten? - Kann ich diese Entscheidung nur für heute treffen? - Habe ich bezüglich dieser Entscheidung Ängste oder Vorbehalte? Welche? Wir müssen verstehen, dass es nicht ausreicht, eine Entscheidung zu treffen. Dieser müssen auch Handlungen folgen. - Welche Handlungen habe ich ausgeführt, um meiner Entscheidung zu folgen? - In welchen Bereichen meines Lebens fällt mir das ziemlich leicht, in welchen ziemlich schwer? - Was kann ich tun, um meine Entscheidung auch in den Bereichen umzusetzen, wo mir dies schwerfällt? - Richte ich Schaden an, wenn ich meine Ziele verfolge? - Wenn ich das verfolge, was ich will, wird es mich selbst und/oder andere negativ beeinflussen. - Muss ich gegen irgendwelche meiner Prinzipien verstoßen, um eines meiner Ziele zu erreichen? - Habe ich mich zu manchen Zeiten von meinen Entscheidungen entfernt. Was habe ich getan, um mich erneut zu verpflichten? Im Lauf der Zeit werden wir sehen, dass wir anders auf das reagieren, was in unserem Leben geschieht. Wir werden vielleicht fähig, uns mutig Situationen zu stellen, vor denen wir uns früher fürchteten. Vielleicht können wir besser mit Frustrationen umgehen. Wir sind vielleicht in der Lage in einer Situation innezuhalten und über sie nachzudenken bevor wir handeln. Wir sind wahrscheinlich ruhiger, weniger zwanghaft und eher in der Lage, über den Moment hinauszuschauen. Wir führen jedes Mal eine praktische Handlung für unsere Entscheidung aus, wenn wir … 1) … uns unseren Konsum betreffend bewusst verhalten 2) … mit unserer Frustration besser umgehen können 3) … unser „Abgehängt Sein“ als weniger schlimm oder sogar als Vorteil empfinden

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