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Gemeinsame Finanzen

oder Geldkooperative

der Ursprungstext ist der Softwareentwicklunsplattform entnommen.

hier gehts zur Kommunikationsplattform der Geldkooperative . Dieser Bereich ist leider nur für Nutzis der Geldkooperative freigeschaltet.

Ziel ist, es Menschen zu ermöglichen, ihre (alltäglichen) Geldmittel solidarisch und gemeinschaftlich verwalten zu können. Wie alle Strukturen des Solinetzes ist auch diese hier ein optionaler Baustein, der andere sehr gut ergänzen kann aber nicht notwendig mit ihnen kombiniert werden muss.

Hintergrund
  • Menschen haben unterschiedlichste Interessen und Bedürfnisse, was mit Geld passieren soll. Es ist etwa denkbar, dass einige keine Autos oder Konsum finanzieren möchten, während das für andere wichtig ist.
  • Auch ist der universell-austauschbare Charakter des Geldes schwierig. Denn durch den Vergleich aller Bereiche miteinander, verkompliziert sich die soziale Bedürfniskommunikation wesentlich: alle Bereiche würden miteinander konkurrieren, verglichen und bewertet werden.

Unser bestehendes Modell

  1. die eingegrenzte solidarische Gemeinschaft: es gibt einen klar definierten Kreis an Leuten, die mitmachen. Diese verpflichten sich, mindestens die gesamten Einnahmen einzubeziehen. Bei Vermögen wurde noch keine klare Bestimmung ausgehandelt.
  2. alles Geld ist zweckgebunden. Es wird sogenannten Geldtöpfen (diese haben vor allem eine verwalterische Funktion - in der Regel sind sie nur virtuell und nicht physisch existent) zugewiesen, die zweckgebunden sind. Der Zweck eines Geldtopfes muss nicht gemeinschaftlicher Natur sein, z.B. „Freddy Kasinogeld: für Freddys Kasinoausgaben“.
  3. soziale Interaktion um die Geldtöpfe: alle können entsprechend dem Zweck aus den Töpfen entnehmen. Hier spielt sich die gesellige Ebene der Finanzverwaltung ab. Leute verhalten sich (un-)solidarisch, kommunizieren über Bedürfnisse, finden Überschneidungen, aus denen mehr entstehen kann, Lösungen um Geldausgaben zu mindern,kritisieren oder bewundern sich,debattieren und erweitern ihr Bewusstsein über Problemlagen … zumindest theoretisch. Denn was hier passiert, hängt von den Beteiligten ab und bisher gab es da nicht so viel Auseinandersetzuung (Stand:Okt´19)
  4. Persönlicher Verteiler: jede Person besitzt das ausschließliche Recht (Persönlicher Verteiler genannt), einen gewissen Geldbetrag auf Geldtöpfe zu verteilen. Da sie sich auch persönliche zugeschnittene Töpfe definieren kann, bieten die gemeinsamen Finanzen lediglich die Möglichkeiten der Sozialisierung von finanziellen Interaktionen (abgesehen von der Umverteilungsebene)
  5. Umverteilung: die Reichtumsunterschiede werden aufgelöst. Alles den gemeinsamen Finanzen zufallende Geld wird in gleichen Teilen den Mitgliedern zur Verteilung übergeben. (Jan schrieb dazu: Wenn die Menschen, die viel zur Gemeinschaftskasse beitragen, bestimmen würden, auf welche Töpfe das Geld verteilt wird, könnten diese Menschen Herrschaft darüber ausüben, für welche Zwecke Geld vorhanden ist.)Deshalb werden die Einzahlungen gleichmäßig auf Alle verteilt.
  6. Enteignung: da das Ziel der Sache ist, dass Gelder zweckgebunden auf Töpfe verteilt lagern und nicht zur beliebigen privaten Verfügung bis kurz vor Ausgabe im persönlichen Verteiler gelagert werden, findet regelmäßig bei allen eine Enteignung des persönlichen Verteiler bei allen statt. Dafür wird dann ein gewisser Prozentsatz aller persönlichen Verteiler eingezogen und allen wieder in gleichen Anteilen auf die persönlichen Verteiler aller gutgeschrieben.
Beispiel

Zunächst zahlt ein Mensch Geld in die Kasse ein. Dieser Betrag wird durch die Anzahl der teilnehmenden Menschen geteilt und jedem auf seinen persönlichen Verteiler addiert. Wenn Jan also 100€ einzahlt, und insgesamt fünf Menschen teilnehmen, fliessen je 20€ in die Verteiler der Menschen. Das Geld im persönlichen Verteiler kann von jedem so auf die Töpfe verteilt werden, wie er es möchte. zB könnte sich Jan entscheiden 10€ in den Werkzeug-Topf zu verteilen. Wenn dann demnächst neue Flex-Schneiden gekauft werden müssen können diese aus dem Werkzeug-Topf bezahlt werden.

Kassen- und Guthabenverwaltung

Stand Februar 2020

Es gibt eine virtuelle „Kasse“, das ist eine selbst- geschriebene Software über welche wir die Geldflüsse verwalten. Dort werden alle Einnahmen eingetragen, welche dann auf alle Teilnehmer gleichermaßen verteilt werden und somit im persönlichen Verteiler angezeigt werden. Die Teilnehmer können das Geld in ihrem persönlichen Verteiler dann auf die verschiedenen themenbezogenen Töpfe verteilen. Auch alle Ausgaben aus jeweiligen Töpfen werden in der Software eingetragen und können von allen Nutzern eingesehen und kommentiert werden. Die Software bietet weitere Möglichkeiten, wie z.B. Graphen und Statistiken zu Geldflüssen anzuschauen, welche automatisch ertsellt werden. Desweiteren legt jeder Nutzer dort ein NutzerProfil an, mit einer Kontaktmöglichkeit, damit sich Nutzer untereinander absprechen können. Alle können zur Weiterentwicklung der Software beitragen, indem sie Fehlermeldungen oder Verbesserungs- / Erweiterungs-Vorschläge auf GitLab eintragen, das ist die Versionsverwaltung der Kassensoftware. Dort kann auch jeder die Programmierung und Entwicklung der Software anschauen. Durch die Software ist es deutliche einfacher, dass Menschen, welche an verschiedenen Standorten leben gemeinsame Finanzen machen, da ja von überall übers Internet darauf zugegriffen werden kann. Außerdem ermöglicht sie eine etwas komplexere Verwaltung des Geldes, da sie uns Rechenarbeit abnimmt.

Neben der virtuellen Kasse gibt es physische Kassen an allen Standorten wo Teilnehmer der GemeinsamenFinanzen auf Geld zugreifen wollen. Dort liegen dann etwas kleinere Mengen parat (wegen Diebstahl Risiko) die immer aufgefüllt werden können. Wenn etwas ausgegeben wird, wird es in der virtuellen Kasse ausgebucht.

zwischen Fazit

Cuca: Rückblickend erweist sich unsere Geldorganisation theoretisch als unkompliziert für mich im Alltag, praktisch habe ich komplett die Lust verloren mich um Gelder zu kümmern, deshalb lasse ich desöfteren das verteilen des Geldes in meinem Verteiler schleifen. Geld hat erstaunlicherweise viel an Bedeutung für mich verloren, seid ich es gemeinsam verwalte, es nimmt nurnoch funktionale Rollen ein. Ich empfinde es auch nicht als Belastung transparent zu machen wofür ich was ausgebe, es bringt mich eher viel zum Hinterfragen. Dadurch gebe ich weniger Geld aus und habe mehr Blick für die Bedürfnisse über meine hinweg.

Rumo: Durch die vollständige Transparenz aller Geld-Angelegenheiten werden Umgangsformen mit Geld und Konsum direkt zu einer sozialen Angelegenheit und Thema von Debatten. Die Effekte auf die Menschen in der Geldkooperative sehen hier ganz unterschiedlich aus - manche empfinden es als Bereicherung, zusammen mit einem sozialen Umfeld an den eigenen Konsumgewohnheiten zu arbeiten und diese zu diskutieren und hinterfragen und überwinden. Andere Menschen hingegen berichteten, von dem Gefühl „kontrolliert zu werden“ und haben sich schwer damit getan, alle ihre Geldflüsse transparent zu machen. Geld und Konsum ist eben doch ein sehr individualistisches und, wenn offen thematisiert, für viele Leute ein schambehaftetes Thema. Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit der Geldkooperative gemacht. Mit der Geldkooperative haben wir es effektiv geschafft, Einkommensgefälle (innerhalb des Kreises der Nutzis) zu eliminieren und mehr Reichtum und Möglichkeiten für alle zu schaffen. Auch sind im Rahmen der GelKo viele spannende Gespräche und Debatten entstanden in denen ich einiges über Verhalten von Menschen, Konsum, Ängste und Zwänge und solidarische Organisierung gelernt habe.

Andere Teilnehmende/ Ex-Teilnehmende haben da auch andere Erfahrungen gemacht, die könnten hier auch geteilt werden.

gemeinsame_finanzen.txt · Zuletzt geändert: 2020-03-08 12:56 von januu