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schritte-leitfaden [2020-05-03 06:45]
smerdja
schritte-leitfaden [2020-05-03 06:54]
smerdja
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 Als Tiefpunkt bezeichnen wir den Moment in unserer Biografie, der uns zur Erkenntnis bringt, dass es so nicht weitergehen kann. Als Tiefpunkt bezeichnen wir den Moment in unserer Biografie, der uns zur Erkenntnis bringt, dass es so nicht weitergehen kann.
  
-Während Suchterkrankungen wie Alkoholismus,​ Drogensucht,​ Spiel- oder Sexsucht gesellschaftlich mehr oder weniger geächtet werden und daher regelmäßig zu so etwas wie einem persönlichen Tiefpunkt in der Suchtgeschichte der Betroffenen führen ist dies bei vielen Erscheinungen,​ die wir hier bei den anonymen Konsumentis beschreiben,​ eher nicht oder noch nicht der Fall, da breite gesellschaftliche Schichten den durch Konsum verursachten Schaden leugnen und/ oder wegrationalisieren. Wir hoffen, dass es nicht unbedingt einen Tiefpunkt braucht, um Menschen dahin zu bringen, sodass Sie erkennen können, dass ihr Verhalten der Umwelt schadet und sie dies durch Arbeiten im AK Programm nach und nach ändern können. Wenn viele Menschen ihr schädliches Verhalten jetzt kurzfristig ändern kann ein gesamtgesellschaftlicher Kollaps durch die selbstgemachten Krisen vielleicht noch verhindert werden. An eine Rettung durch technischen Fortschritt glauben wir hier nicht, entsprechende Verheißungen sind ein Trugbild, gezeichnet von denjenigen, die große Interessen daran haben, dass die derzeitige Zerstörung beibehalten wird, da sie auf eine wirtschaftliche Weise davon profitieren.  +Frageblock ​
-Andererseits sourcen wir durch unser rücksichtloses Konsumverhalten persönliche Tiefpunkte aus. Dadurch stürzen wir andere Menschen im globalen Süden, Tier- und Pflanzenarten und komplette Ökosysteme in Probleme, die sich leicht auch als Tiefpunkte der Menschheitsgeschichte bezeichnen lassen.  +
-Jedenfalls müssen wir ein Bewusstsein für die Folgen unseres Handelns entwickeln, Tiefpunkt hin oder her. +
  
-Frageblock 1.3 +  * Welches Ereignis bzw. Krise, welcher Einfluss hat dazu geführt, dass ich das Bewusstsein entwickeln konnte, dass mein Verhalten schädliche Auswirkungen hat bzw. das ich Hilfe für meine anderen Schwierigkeiten gebrauchen könnte und brachte mich also dazu, in die AK zu kommen? 
-- Welches Ereignis bzw. Krise, welcher Einfluss hat dazu geführt, dass ich das Bewusstsein entwickeln konnte, dass mein Verhalten schädliche Auswirkungen hat bzw. das ich Hilfe für meine anderen Schwierigkeiten gebrauchen könnte und brachte mich also dazu, in die AK zu kommen? +  ​* ​Nachdem ich das Bewusstsein dafür erlangt hatte, wie bin ich dann aktiv geworden, etwas an der Situation zu ändern? 
-- Nachdem ich das Bewusstsein dafür erlangt hatte, wie bin ich dann aktiv geworden, etwas an der Situation zu ändern? +  ​* ​Wann habe ich meinen Konsum oder andere Schwierigkeiten zum ersten Mal als Problem erkannt? Habe ich versucht, etwas daran zu ändern? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht? 
-- Wann habe ich meinen Konsum oder andere Schwierigkeiten zum ersten Mal als Problem erkannt? Habe ich versucht, etwas daran zu ändern? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht? + 
-Machtlosigkeit +**Machtlosigkeit ​- Ist das Konzept der Machtlosigkeit stimmig** 
-Die Begriffe „Tiefpunkt“ und „Machtlosigkeit“ sind zentrale Begriffe aus dem ersten Schritt der Literatur von Narcotics Anonymous die wiederum aus den Anonymen Alkoholikern hervorging und die dann von den AK als Grundlage zur eigenen Gestaltung der AK-Literatur verwendet wurde. Wir haben allerdings festgestellt,​ dass sich die Verwendung dieser Begriffe nicht eins zu eins auf die AK übertragen lässt. Während wir mit den Deutungen von NA einverstanden sind, was die Machtlosigkeit von einzelnen Süchtigen gegenüber Drogen oder von Menschen im allgemeinen gegenüber den Gefühlen von anderen Menschen angeht und diese Auslegungen auch als wichtig empfinden, haben wir doch einen kritischen Umgang mit dem Begriff der „Machtlosigkeit“, was unsere Selbstermächtigung zum Ändern gesellschaftlicher und anderer Gegebenheiten angeht. Während andere 12-Schritt-Gruppen sich hier auf ein „Wir halten uns aus allen Fragen gesellschaftlichen Fragen heraus, um unsere Hauptaufgabe wahrzunehmen und den Süchtigen zu helfen, die noch leiden“ haben die AK festgestellt,​ dass die gesellschaftlichen Kontexte der heutigen Zeit zumindest schwerwiegende Mitursache für genau die Probleme sind, die die AK behandeln. Und wir wissen eben, dass ein Gefühl von Machtlosigkeit für genau die Menschen von Interesse ist, die am System derzeit nichts geändert haben möchten, weil sie auf eine wirtschaftliche Weise daran profitieren. I Wirklichkeit sind aber gar nicht allzu viele Menschen notwendig, in einem Prozess der Selbstemanzipation diese vermeintliche Machtlosigkeit zu überwinden um sich in verschiedenen Bereichen, dass zu nehmen, was sich genommen werden muss, um die Situation zu verbessern. Das bedeutet also, dass wir einen sehr differenzierten Umgang mit dem Begriff der Machtlosigkeit empfehlen. Wenn wir unter stofflichen oder anderen Süchten leiden, können wir nachfühlen,​ was mit dem Begriff unserer „Machtlosigkeit“ gemeint ist, da unsere Sucht eine unkontrollierbar treibende Kraft ist. Der Begriff der „Machtlosigkeit“ wird hier im ersten Schritt auch in diesem Sinne benutzt. ​+ 
 +Die Begriffe „Tiefpunkt“ und „Machtlosigkeit“ sind zentrale Begriffe aus dem ersten Schritt der Literatur von Narcotics Anonymous die wiederum aus den Anonymen Alkoholikern hervorging und die dann von den AK als Grundlage zur eigenen Gestaltung der AK-Literatur verwendet wurde. Wir haben allerdings festgestellt,​ dass sich die Verwendung dieser Begriffe nicht eins zu eins auf die AK übertragen lässt. Während wir mit den Deutungen von NA einverstanden sind, was die Machtlosigkeit von einzelnen Süchtigen gegenüber Drogen oder von Menschen im allgemeinen gegenüber den Gefühlen von anderen Menschen angeht und diese Auslegungen auch als wichtig empfinden, haben wir doch einen kritischen Umgang mit dem Begriff der „Machtlosigkeit“ ​das Ändern gesellschaftlicher und anderer Gegebenheiten angeht. Während andere 12-Schritt-Gruppen sich hier auf ein „Wir halten uns aus allen Fragen gesellschaftlichen Fragen heraus, um unsere Hauptaufgabe wahrzunehmen und den Süchtigen zu helfen, die noch leiden“ haben die AK festgestellt,​ dass die gesellschaftlichen Kontexte der heutigen Zeit zumindest schwerwiegende Mitursache für genau die Probleme sind, die die AK behandeln. Und wir wissen eben, dass ein Gefühl von Machtlosigkeit für genau die Menschen von Interesse ist, die am System derzeit nichts geändert haben möchten, weil sie auf eine wirtschaftliche Weise daran profitieren. I Wirklichkeit sind aber gar nicht allzu viele Menschen notwendig, in einem Prozess der Selbstemanzipation diese vermeintliche Machtlosigkeit zu überwinden um sich in verschiedenen Bereichen, dass zu nehmen, was sich genommen werden muss, um die Situation zu verbessern. Das bedeutet also, dass wir einen sehr differenzierten Umgang mit dem Begriff der Machtlosigkeit empfehlen. Wenn wir unter stofflichen oder anderen Süchten leiden, können wir nachfühlen,​ was mit dem Begriff unserer „Machtlosigkeit“ gemeint ist, da unsere Sucht eine unkontrollierbar treibende Kraft ist. Der Begriff der „Machtlosigkeit“ wird hier im ersten Schritt auch in diesem Sinne benutzt. ​
 Einige von uns sind erleichtert,​ wenn sie ihre „Machtlosigkeit“ in Bezug auf Substanzen, ihr Essverhalten,​ ihr Verhalten in Liebes- oder Sexbeziehungen,​ in Verhalten auf sonstige Konsumvarianten zugeben können. Es handelt sich hierbei um die Machtlosigkeit von uns selbst gegenüber dem Ausleben der Befriedigung von Ersatzbedürfnissen,​ die in unsere Welt kamen, als unsere wahren Bedürfnisse nicht ausreichend befriedigt wurden. Andere schrecken vor dem Wort in der von uns im ersten Schritt verwendeten Weise zurück, verbinden damit Schwäche oder glauben, es weise auf eine Form von Charakterschwäche hin. Machtlosigkeit im hier definierten Sinne zu verstehen – also auch zu verstehen, dass das Zugeben unserer eigenen Machtlosigkeit eine wesentliche Voraussetzung zum Überwinden vieler unserer Schwierigkeiten ist, wird uns helfen, über jegliches negative Gefühl hinwegzukommen,​ das wir vielleicht diesem Begriff gegenüber haben. Einige von uns sind erleichtert,​ wenn sie ihre „Machtlosigkeit“ in Bezug auf Substanzen, ihr Essverhalten,​ ihr Verhalten in Liebes- oder Sexbeziehungen,​ in Verhalten auf sonstige Konsumvarianten zugeben können. Es handelt sich hierbei um die Machtlosigkeit von uns selbst gegenüber dem Ausleben der Befriedigung von Ersatzbedürfnissen,​ die in unsere Welt kamen, als unsere wahren Bedürfnisse nicht ausreichend befriedigt wurden. Andere schrecken vor dem Wort in der von uns im ersten Schritt verwendeten Weise zurück, verbinden damit Schwäche oder glauben, es weise auf eine Form von Charakterschwäche hin. Machtlosigkeit im hier definierten Sinne zu verstehen – also auch zu verstehen, dass das Zugeben unserer eigenen Machtlosigkeit eine wesentliche Voraussetzung zum Überwinden vieler unserer Schwierigkeiten ist, wird uns helfen, über jegliches negative Gefühl hinwegzukommen,​ das wir vielleicht diesem Begriff gegenüber haben.
 Für diejenigen von uns, die in erster Linie zu den AK kommen, weil sie Freiheit über das Ausleben der Befriedigung von Ersatzbedürfnissen erlangen wollen ist das Eingeständnis von Machtlosigkeit im von uns gebrauchtem Sinne von zentraler Bedeutung. Es handelt sich hierbei um zwanghafte Verhaltensweisen,​ die wir nicht dauerhaft kontrollieren oder beeinflussen können. Viele von uns spüren die Konsequenzen dieses Verhaltens am eigenen Leib, viele sourcen die Folgen beispielsweise an den globalen Süden aus, allerdings wird es schwerer und schwerer, die Folgen unseres Fehlverhaltens zu leugnen. ​ Wir finden uns in Handlungen wieder, die wir außer zur Befriedigung von Ersatzbedürfnissen unserem eigen Moralkodex nach niemals tun würden. Dabei geht der Crackraucher scheinbar oder wirklich, jedenfalls gesellschaftlich geächteter weiter, als der/die PlastikverpackungskäuferInnen oder SUV-FahrerInnen. Jedenfalls handelt es sich so oder so um Verhaltensweisen,​ deren Folgen unter ethischen Aspekten beleuchtet, Scham verursacht. Für diejenigen von uns, die in erster Linie zu den AK kommen, weil sie Freiheit über das Ausleben der Befriedigung von Ersatzbedürfnissen erlangen wollen ist das Eingeständnis von Machtlosigkeit im von uns gebrauchtem Sinne von zentraler Bedeutung. Es handelt sich hierbei um zwanghafte Verhaltensweisen,​ die wir nicht dauerhaft kontrollieren oder beeinflussen können. Viele von uns spüren die Konsequenzen dieses Verhaltens am eigenen Leib, viele sourcen die Folgen beispielsweise an den globalen Süden aus, allerdings wird es schwerer und schwerer, die Folgen unseres Fehlverhaltens zu leugnen. ​ Wir finden uns in Handlungen wieder, die wir außer zur Befriedigung von Ersatzbedürfnissen unserem eigen Moralkodex nach niemals tun würden. Dabei geht der Crackraucher scheinbar oder wirklich, jedenfalls gesellschaftlich geächteter weiter, als der/die PlastikverpackungskäuferInnen oder SUV-FahrerInnen. Jedenfalls handelt es sich so oder so um Verhaltensweisen,​ deren Folgen unter ethischen Aspekten beleuchtet, Scham verursacht.