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Grundlagen des Programms der anonymen Konsumentis

(Stand 23.05.2020)

0. Einleitung

Willkommen!

In diesem Buch findest du eine Erörterung der Schritte und freien Vereinbarungen der anonymen Konsumentis. Wir wissen, dass es unmöglich gelingen kann, zu so etwas persönlichem und Individuellem wie deinem Weg in Richtung Bewusstwerdung und Veränderung sämtliche Fragen vollständig zu beantworten. Diese Schrift soll keine erschöpfende Analyse der Schritte und freien Vereinbarungen der AK sein. Es soll dir vielmehr zu deinem eigenen Verständnis der Prinzipien verhelfen, die in unseren Schritten und freien Vereinbarungen enthalten sind. (… erklärender Satz zu Schritten und f. V. …)

Für die Wörter, die hier grün gedruckt sind, haben wir ein Glossar mit Definitionen erstellt. Dort möchten wir klarstellen, was wir mit diesen Begriffen meinen. Wir wissen, dass einige dieser Begriffe anfangs für viele von uns problematisch sind, da sie in der zeitgenössischen Diskussion und in Kreisen der Intellektuellen natürlich verbrannt sind, z.B. anarchistisch, spirituell, usw. Wir sehen aber nicht ein, uns um andere Begriffe zu bemühen, die dann ihrerseits früher oder später in ihrer Bedeutung entwertet werden. Im AK-Glossar werden wir definieren, was wir mit dem Gebrauch dieser wichtigen Begriffe ausdrücken wollen.

Die anonymen Konsumentis wurden gegründet, weil wir der Überzeugung sind, dass es für verschiedene Symptome und Auswirkungen gleiche Ursachen gibt, nämlich die ungenügende Befriedigung echter menschlicher Bedürfnisse. Wir sind sozusagen aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage uns selbst „artgerecht“ zu halten. (Fehlt Erklärung artgerecht - nicht artgerecht …)

Werden wichtige soziale Bedürfnisse, wie z. B.:

  • Sich willkommen fühlen
  • Anerkennung
  • Zugehörigkeit
  • Geborgenheit
  • Raum für Kreativität
  • Achtung unserer Grenzen

nicht oder nur unzureichend erfüllt, sterben wir nicht einfach, sondern entwickeln unbewusst andere Strategien. (Vielleicht hier ERklärung artgerecht - nicht artgerecht … Beispiele und Auswirkungen für Strategien nennen. Schädliche Auswirkungen auf mich selbst und die Umwelt)

Zuerst möchten wir über die verschiedenen Ausprägungen der Folgen sprechen, die unzureichend oder gar nicht befriedigte, echte Bedürfnisse nach sich ziehen:

  • A) Dem Nachgehen von Ersatzbefriedigungen durch mehrheitsgesellschaftlich anerkannten Konsum oder anderem mehrheitsgesellschaftlich anerkanntem Verhalten

Eine ausgezockte Werbeindustrie hat unsere verschiedenen Schwachpunkte längst ausgemacht und nutzt diese zielorientiert aus. Dies seit Generationen und in Zusammenarbeit mit Fachleuten, die sich mit dem Funktionieren der menschlichen Psyche beschäftigen. Diese jahre- oder sogar jahrzehntelange Zurichtung in einem System, welches das Habenwollen auf Kosten der Befriedigung echter Bedürfisse wie Nähe nach Mitmenschen, Raum zur Weiterentwicklung, sinnvoller Tätigekeit kultiviert, hat tiefe Spuren hinterlassen. Ein Ausweichen ist zumindest in weiten Teilen der Welt fast unmöglich.

Viele von uns haben bereits ein Bewusstsein dafür, dass es für den Planeten und unsere Mitlebewesen nicht gut ist, Kerosin in die Luft zu blasen, nur weil wir meinen, in den Urlaub fliegen müssen. Wir wissen, dass kleinstpreisige Klamotten weder zu menschenwürdigen noch umweltschonenden Bedingungen hergestellt werden können. Viele sind informiert, dass wir Mitverantwortung tragen, wenn männliche Kälber als unbrauchbar für die Milchindustrie weggeschlachtet werden, als Folge davon, dass wir und andere Käse essen. Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen. Dennoch schafften wir es nicht, dauerhaft davon abzulassen. Oftmals übergeben wir die Verantwortung für unser Handeln den ProduzentInnen, der Politik oder dem Markt und reden uns ein (oder lassen uns einreden), dass wir an der vorhandenen Situation nichts ändern können.

(Für uns als Einzelne war es oft zu schwierig, dieser Situation guter Vorsätze zum Trotz zu widerstehen.)

Jedenfalls haben wir möglicherweise einen Punkt erreicht, wo wir uns dieser Tatsache stellen können und unser schädliches Verhalten nicht mehr länger wegrationalisieren möchten. Wir erkennen, dass dies unsere Lebensqualität und unser Selbstwertgefühl mindert. Obwohl uns suggeriert wird, dass wir uns besser fühlen werden, wenn wir „gut“ zu uns selbst sind und uns „tolle“ Pflegeprodukte leisten und/oder „phantastische“ Urlaubsreisen antreten, bleibt bei vielen doch dieses ungute Gefühl im Bauchraum, welches von einer permanenten Selbst- und Fremdbetrug herrührt.

Jedoch sind die Anzeichen, dass diese leeren Versprechungen nicht eingelöst werden, für viele von uns unübersehbar. Der Planet wird zerstört. Unsere wahren Bedürfnisse bleiben auf der Strecke. Entweder steigern wir die Qualität und/ oder die Dosis der Selbsttäuschung, indem wir z. B. vom Dieselauto zum E-Mobil umsteigen, was umwelttechnisch viel schädlicher ist als den Diesel bis zum Ende weiter zu fahren, es fühlt sich aber besser an. Oder wir beginnen, uns der Realität zu stellen.

Unsere Unfähigkeit, zu Entscheidungen zu stehen, die unsere eigenen ethischen Grundsätze verkörpern, nämlich immer nur das zu konsumieren oder uns immer nur so zu verhalten, sodass keine schädlichen Konsequenzen folgen, weist klare Parallelen zu einer Drogensucht auf. Dahinter steckt eine große Egozentriertheit, die auch so gewollt ist.

Auf breiten Zuspruch stossen in weiten Kreisen und bestimmten Subkulturen auch nach wie vor extrems Lohnarbeiten, extremes Kaufverhalten - jedenfalls solange das Geld dafür da ist, Karrieregeilheit koste es, was es wolle und andere merkwürdige Verhaltensweisen. Unterdessen der verarmte Obdachlose schnell bei kleineren Unangepasstheiten in der Psychiatrie verschwindet erfreut sich ein auf steigende Grundnahrungsmittelpreise wettendender Investmentbänker mindestens in seiner Blase größter Anerkennung.

Die anonymen Konsumentis wollen auch für die große, bisher noch nicht ausgegrenzte Mehrheit da sein. Wir wollen beim Ausstieg aus dem bisher noch von großen Teilen der Gesellschaft angepriesenen und für Wachstum unabdingbaren Konsum helfen. Dieser mag zwar scheinbar keine großen unmittelbaren Negativkonsequenzen haben, anderswo sind die Folgen aber jetzt schon verheerend und in der Summe richten wir den Planeten gerade zu Lebzeiten zu Grunde. Für die meisten von uns ist es alleine zu schwierig auf Dauer gegen die ausgeklügelten Werbestrategien anzukommen und schaffen es kaum, unseren eigenen Erkenntnissen gemäß zu leben, aber gemeinsam ist es erreichbar.

Das Unerfülltsein unserer eigentlichen Bedürfnisse kann aber auch zu anderen Auswirkungen als dem Mitschwimmen im Mainstream und seltsamen - jedoch derzeit noch mehrheitsgesellschaftlich tolerierten oder sogar gehypten - Verhaltensformen führen. Auf einer unterbewussten Ebene scheinen viele die Verlogenheit und Bigotterie der Welt nicht länger einwilligend ertragen zu können und entwickeln noch ganz andere Reaktionen auf diese Umwelt:

  • B) Dem Nachgehen von Ersatzbefriedigungen durch mehrheitsgesellschaftlich abgelehnten Konsum

Schnell kann der angeheizte und anerkannte Konsum aus den oft engen, durch den zeitgenössischen gesellschaftlichen Diskurs gesetzten Grenzen heraustreten und sogleich abgelehnt werden. Tabak ist hierfür ein gutes Beispiel. In den 1970er Jahren gab es kaum eine Talkshow, in welchem die TeilnehmerInnen nicht durch Schwaden von Qualm kaum sichtbar waren, heute undenkbar. Bei Alkohol wird der Säufer am Kiosk geächtet, der Champagner Spender auf der After-Work-Session aber gefeiert, die gesellschaftlkiche Stellung spielt eine Rolle.

Auch standortbedingte Besonderheiten sind wichtig: Im einen Land geht mensch in ein Geschäft, um sich mit Marihuana oder Haschisch einzudecken, an anderen Orten würde der Mensch für den Konsum oder Besitz der im Coffee-Shop gekauften gleichen Substanzen die Todesstrafe riskieren. Auch wissenschaftlichen Untersuchungen hält eine derartige Trennung von legalen und illegalen Drogen nicht Stand, ist absurd. Für einige Menschen läuft der Gebrauch dieser Substanzen jedenfalls auf eine massive Sucht hinaus. Bei Zucker und Koffein beginnen Teile der Gesellschaft gerade erst, sich der Thematik anzunähern, sie könnten derzeit auch noch unter A einsortiert werden.

Die Übergänge sind fließend. An dieser Stelle möchten wir aufzeigen, welche Herausforderung es ist, die verschiedenen Ausprägungen der Folgen von ungenügend befriedigten, ursprünglichen Bedürfnissen in die verschiedenen Kategorien hineinzupacken. Durch das Aufspalten in verschiedene Kategorien tappen wir selbst in die Falle unserer Zurichtung, die uns dazu nötigt, alle derartigen Phänomene mit Begrifflichkeiten zu belegen und in unterschiedliche, immer nur künstlich getrennte Schubladen zu packen. Helft uns, dies klarer zu formulieren!

Beim Begriff des Medikamente-„Missbrauchs“ fragen wir uns, wer definiert, wann der sogenannte Missbrauch anfängt und wer sich das Recht herausnimmt, dies zu definieren. Medikamente sind ein so weites Feld, dass wir diesem in dieser Anleitung weiter unten noch einen eigenen Absatz widmen.

Für viele dieser giftigen Blüten gibt es bereits Selbsthilfegruppen. Den dort meist verfolgten Ansatz, Menschen als „nützliche Mitglieder“ wieder fit für die Gesellschaft zu machen, die wir für eine ziemlich kaputte, zerstörerische halten, verfolgen wir aber ausdrücklich nicht.

Abhängigkeit von nichtstofflichen, zwanghaften Verhalten würde zwar auch geächtet, findet ja aber meist derart im Verborgenen statt, dass dies oft nicht weiter auffällt: Spielsucht, Onanie-, Sex- und/ oder Pornografiesucht, Fernseh-, Spiel- oder Mediensucht kann oft sehr lange im im Geheimen betrieben werden. Wer definiert, wann die „krankhafte Sucht“ beginnt und bis zu welchem Punkt alles noch super läuft? Wird der gesellschaftliche Toleranzrahmen enger wird die Therapie-Industrie breiter. Einige der genannten „Süchte“ könnten natürlich auch gut und gerne in Kategorie C gestcekt werden. Dabei ist jegliche Ächtung natürlich lächerlich, es ist die Ächtung des Crackrauchers über den Klebstoffschnüffler. Die wenigsten von uns kommen deformationsfrei durch die psychosoziale Umgebung.

Aber es gibt weitere Arten der Ausprägungen, wie in Teil B ebenfalls gesellschaftlich stigmatisiert und ausgegrenzt:

  • C) Dem Entwickeln anderer Formen und Symptome durch Nichtbefriedigung ursprünglicher Bedürfnisse

Medikamente - vor allem Psychopharmaka - sind ein großes Thema. Auch der Gebrauch von anderen Medikamenten sollte von uns unter die Lupe genommen werden. Ärztinnen, Pharmareferenten und andere sind davon überzeugt, Geld verdienen zu müssen. Kritische Untersuchungen zeigen immer wieder, dass viel zu viel verschrieben, operiert, Geld gemacht wird. Es liegt in der Natur der Sache. Was, wenn nicht die eigene Gesundheit, böte sich leichter als prädestinierte Zielscheibe für angstmachende Projektionen von langstudierten Fachleuten dar? Es liegt auf der Hand, dass dies dann auch ausgenutzt wird. Ängste sind eine der Haupttriebfedern dieser Gesellschaft. Wir wollen dies ändern, wollen aber die Verdienste der Schulmedizin nicht kleinreden. Natürlich gibt es auch sinnvolle Verschreibungen, etc. Noch viel abenteurlicher ist die Situation aber im Bereich der Psychiatrie verabreichten Medikamente. Wir halten die Vergabe in der Mehrzahl der „Fälle“ für falsch.

Wir wollen nicht behaupten, dass jede Form von Auffälligkeit durch mangelhafte Bedürfnisbefriedigung, ein unbefriedigendes, psychosoziales Umfeld entstanden ist. Dennoch halten wir den biologistischen Ansatz für falsch und Teil des Problems. Und die Ettikettierung von Menschen mit den Labels „Schizophren“, „manisch-depressiv“, „Borderliner“, „ADHS“, „Depressionen“ etc. sind eine Mischung von Hybris, Hilflosigkeit und Geschäftssinn, auf den unteren Ebenen sind auch gerne Coabhängige eingesetzt, die sich für kleines Geld den Arsch aufreissen. Auch bei den Essstörungen wie z. B. Bulimie und Magersucht gehen wir davon aus, überwiegend mangelnde Bedürfnisbefriedigung als Ursache zu finden. Da helfen -außer zur Symptomverschleierung oder um im Notfall und in Ermangelung besserer Alternativen wie Weglaufhäusern die akute Spitze zu nehmen - dann auch keine Neuroleptika, Antidepressiva, Schlaf- oder Schmerzmittel sondern echte Bedürfnisse (z. B. meschliche Zuwendung) zu befriedigen.

(Andere Menschen hingegen entwickeln sogenannte psychische Störungen, die unserer Meinung nach allerdings in den allermeisten Fällen alles andere als durch genetische Dispositionen oder organische Fehlbildungen hervorgerufen wurden, sondern ebenfalls durch mangelhafte Bedürfnisbefriedigung entstanden sind. Hierzu zählen:

Depressionen, Borderline, Neurosen, Schizophrenie, Bipolare Störungen, Angststörungen und Phobien, ADHS, etc.

Der Psychiatriebetrieb wird nicht müde werden, neue Krankeitslabels zu erfinden um Menschen auszugrenzen und zu problematisieren. Wir wollen nicht alles pauschal ablehnen, was diesbezüglich hervorgebracht wurde. Jedoch: Dafür, dass es an der Art liegt, wie wir leben, nämlich einer nicht artgerechten, gibt es ein eindeutiges Kennzeichen: Trotz immer mehr Pillen, Psychiatrien und Psychiatrisierten, Therapien und längerer Therapiewartezeiten gibt es immer mehr Therapiebedarf. Da müssen also ganz andere Lösungsansätze in die Diskussion!)

Nicht nur durch Psychiatrisierung werden Menschen ausgegrenzt. Auch viele Knastis oder Langzeitarbeitslosis oder Angehörigi anderer ausgegrenzter Minderheiten (…)

Auch wenn uns die Aufgabe jetzt als zu groß vorkommt und sich direkt eine Menge von Ängsten einstellt: Wir müssen uns eingestehen, dass wir mit unserem Konsumverhalten und/ oder unseren anderen Schwierigkeiten auf einem verdrängenden bzw. selbstbetäubenden Weg sind. Wenn wir ein Leben voller Selbstachtung füher wollen, sollten wir diesen wieder verlassen. Dieses Eingeständnis müssen wir uns selbst gegenüber machen. Hier können wir Hilfe finden.

Den Abgehängten soll klar werden, dass es keinen Sinn macht, zu bedauern, kein Eigentum anhäufen zu können und am Konsumleben nicht teilzuhaben, nicht dazuzugehören. Es ist Quatsch das bisschen, was noch übrig geblieben ist heroisch zu verteidigen. Eigentum ist nicht die Lösung sondern das Teil des Problems, jedenfalls solange die Besitzenden sich so verhalten wie sie es tun.

  • D) Schwierigkeiten derjenigen, die bereits widerständig sind

Schließlich wollen wir auch für diejenigen da sein, die das bisher Erwähnte schon ein Stück weit verinnerlicht haben, jedenfalls nach Kräften bemüht sind, die Situation durch Aktivismus und Widerstand zu verbessern. In den Meetings der AK können sie Erfahrung und Kraft teilen und berichten, wie das zu erreichen ist. Hier können sie aber auch Frust ablassen und sich mitteilen, um mit Rückschlägen und Enttäuschungen besser umgehen zu können. So können sich diese Menschen der Aufgabe neu gestärkt und unbeschwerter widmen. Wie oft haben wir aber gerade auch unter den Aktivisten beobachten können, dass der Aktivismus selbst eine recht intelligente Methode ist, sich mit den Ursprungsproblemen nicht zu beschäftigen. Der Preis besteht dann darin, manchmal vielleicht auch spektakuläre Aktionen mitzugestalten, im Zwischenmenschlichen aber nicht voranzukommen. Kleine Unterschiede führen zu lebenslangen Zerwürfnissen, Attraktivität, die so notwendig wäre, bleibt auf der Strecke. Extrem viel Potenzial könnte angezapft werden, wenn sich mehr dieser Aktivistis mal mit Hilfe dieses Programms einer Bearbeitung dieser Thematik widmen würden.

Den frustrierten Aktivistis soll klar werden, dass ihren KLugscheissereien nichts Anziehendes anhaftet. Viel mehr könnte erreicht werden, wenn auch sie sich alten Grollen stellen, diese aufarbeiten und neu gestärkt die Aufgabe angehen statt sich an kleinlichen Abgrenzungen zu verausgaben.

Wenn das also die Situation ist, wie kann uns AK dann überhaupt helfen?

Wir beginnen, indem wir um Hilfe bitten. Wir verstehen uns als Hilfsangebot für alle Menschen, die Schwierigkeiten aufgrund nicht gut befriedigter Grundbedürfnisse entwickelt haben (und auf wen trifft das nicht zu). Die Frage, die uns gestellt werden könnte, lautetr also in etwa:

Könnt ihr mir dabei helfen, mein schädliches Konsumverhalten/ Verhalten zu ändern und/oder meine anderen Schwierigkeiten zu überwinden, indem wir meine ursprünglichen Bedürfnisse freilegen?

Das Eingeständnis, Hilfe zu benötigen, ist nicht einfach, im Menschsein zwar angelegt aber gesellschaftlich oft verpönt. Wenn wir auch aus ganz unterschiedlichen Background kommen: Auf emotionaler Ebene sind wir aber alle miteinander verbunden. Verzweiflung oder Einsamkeit fühlt sich gleich an, egal ob sie über Konsumrückfälle entstand, aus dem Gefühl des Ausgeschlossen-seins resultiert oder aus dem Frust über die Dummheit der Mitmenschen entsteht.

Ob vom sogenannten Fachmann ausdiagnostiziert, durch mehrheitsgesellschaftliche Ausgrenzung isoliert oder durch das derzeitige Rechtssystem im Knast gelandet, vieles davon sind lediglich die verschiedenen Symptome des immer gleichen Quellproblems, das nicht artgerechte Leben in welchem echte Bedürfnisse unbefriedigt bleiben und Scheinbedürfnissen gefrönt wird. Hat es ein solches Leben jemals gegeben auf dem Planeten? Es gab sicherlich vielversprechende Versuche, auch ist ja vieles im Dunkel der Nichtüberlieferung verschwunden, aber selbst, wenn es das noch nie gegeben hätte, wir glauben, dass der Mensch das Potenzial dazu hat. Und die Zukunft ist offen.

Was eint alle diese verschiedenen Gruppen, die wir als AK ansprechen wollen?

  • Zum einen wie gesagt die Ursprungssituation: Bestandteil oder Ausgestoßener einer Gesellschaft zu sein, deren schädliches Verhalten für alle mehr oder weniger starke, zerstörerische Konsequenzen hat.
  • Die Gefühle, die wir als schmerzhaft empfinden, wie Einsamkeit und Verzweiflung. Diese fühlen sich gleich an, egal, ob sie deswegen empfunden werden,
  1. weil wir absolut kein Geld mehr auftreiben kann, um weitere Drogen zu besorgen,
  2. weil wir es nicht ertragen können, was die Waage sagt, wenn wir aller guten Vorsätze zum Trotz ständig Junkfood essen
  3. wenn mein Partner mit geschworen hat, nicht fremdzugehen und ich trotzdem das Smartphone auf Anrufe kontrollieren will
  4. wenn ich einen früher befreundeten Aktivisten für eine coole Sache nicht anrufen kann, weil ich mich bei einem Streit scheiße verhalten habe, dass aber nicht zugeben kann und jetzt keine anderen Leute mehr habe.

Diese Liste ließe sich natürlich ins Unendliche treiben. Wir können aber in die Lösung kommen statt im Problem zu verharren

Natürlich haben wir in unserer Vergangenheit versucht, diese Dinge selbst in den Griff zu bekommen. Wir waren aber nicht in der Lage, nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Wir befürchten sowohl gesamtgesellschaftlich als auch auf individueller Ebene: Wenn wir nicht umsteuern, wird es nicht besser, sondern schlechter. Für Cracksüchtige ist dies natürlich deutlicher als für einen E-Auto-Käufer, der das Problem seines Konsums z. B. in die Lithiumabbaugegenden der Welt verlagert. Beides sind aber zutiefst asoziale Akte, der Mensch unserer Überzeugung nach ist aber ein soziales Wesen. Beide erfüllen ihre ursprünglichen Bedürfnisse nicht und nähren Ersatzbefriedigungen. Und nach dem Verbreitungsgrad heutiger Information lässt sich nicht mal mehr sagen, dass das eine viel subtiler als das andere wäre, lediglich gesellschaftlich anerkannter.

I Einführung in die Schrittearbeit

In diesem Teil des Buches laden wir euch, euch mit Hilfe der Schritte der AK auf eine Reise zu begeben. Dieser Teil der Schrift untersucht die spirituellen Prinzipien in jedem der Schritte der AK und wie wir sie in unserem Leben erfahren. Wir glauben, dass die Schritte hier auf eine Art vorgestellt werden, welche die Vielfalt unserer Gemeinschaft umfasst, sowie die Bewusstwerdung widerspiegelt, welche in unserem letzten Schritt beschrieben wird.

1. Schritt 1

1.1 Einleitung

Axiom: Wir erkennen und geben zu, dass unser Konsumverhalten und/oder unsere Verhaltensweisen problematisch sind, wir sie nicht im Griff haben und/oder dass wir anderweitig Hilfe gebrauchen können.

Im 1. Schritt setzen wir uns aktiv mit unseren Problemen auseinander. Wir akzeptieren unser problematisches Verhalten und versuchen dieses zu fassen und wohlwollend aufzunehmen. Wir erkennen, dass unser Konsumverhalten und/oder unserer Verhaltensmuster für uns und unsere Umwelt schädlich sind, zeigen uns allerdings für diese Erkenntnis dankbar und verurteilen uns nicht selbst. Wir gehen in eine ehrliche Auseinandersetzung mit uns selbst, rechtfertigen uns nicht mehr für unser Verhalten bzw. suchen nicht mehr nach externen Faktoren, die wir für unser Verhalten verantwortlich machen. Für diesen Schritt benötigen wir allerdings Hilfe.

Hilfe kann erst dann beginnen, wenn wir zugeben können, dass es bisher nicht optimal gelaufen ist, dass wir - was viele Bereiche unseres Lebens angeht - auf einem schlechten, schädlichen Wege waren. Dies kann beängstigend sein, ist aber notwendige Grundlage alles Weiteren. Diesem folgend haben wir uns, anderen Menschen und der Umwelt Schaden zugefügt.

Schritt eins bedeutet, dass es möglich ist, uns von schädlichem Konsum loszulösen. Dass es möglich ist, Altlasten abzubauen, die uns von einem von Selbstwert geprägtem Leben abhalten. Wir lassen zu, von unseren Ketten befreit zu werden. Keiner dieser Schritte wirkt jedoch durch Zauberei. Die Arbeit an uns selbst kann uns wieder zurückwerfen und/oder uns unsere schädlichen Verhaltensweisen erst bewusst werden lassen.

Wir sprechen nicht nur die Worte dieses Schrittes nach, wir lernen, sie zu leben. Wir finden selbst heraus, dass dieses Programm uns etwas zu geben hat.

Wir haben etwas Hoffnung gefunden. Wir können lernen, in der Welt, in der wir leben, zurechtzukommen. Wir können unsere wahren Bedürfnisse freilegen und echten Selbstwert entwickeln. Wir können einen Sinn und Zweck im Leben finden.

Solange wir diesen Schritt nicht machten waren wir voller Ängste und Zweifel. An diesem Punkt fühlten sich viele von uns verloren und verwirrt. Vielleicht fühlten wir uns anders.

Indem wir diesen Schritt arbeiten, bestätigen wir, dass wir die Bereitschaft haben, uns bis auf Weiteres diesem Programm anzuvertrauen. Nur nach diesem Eingeständnis können wir den Weg beginnen, der die Überwindung unserer Entfremdung zu uns selbst bedeuten kann.

Der spirituelle Anteil dieser Disposition liegt in der totalen Selbstbezogenheit. Peinliche Selbstdarstellung, Ignoranz, Rationalisierung, Arroganz, Vereinsamung, Verschuldung und in Extremfällen völliger Kontrollverlust durch psychische Krisen können alles Ergebnisse dieser Situation auf persönlicher Ebene sein.

Auf einer geschellschaftlichen Ebene können wir ebenfalls die Auswirkungen sehen: Konsumismus, Umweltzerstörung, Klimawandel, Artensterben, Kriege um Ressourcen, Flüchtlingswellen, Verblödungsinitiativen (Propaganda), etc. Lasst uns an dieser Stelle klarstellen: Es ist nicht unsere Schuld, dass es so ist. Aber wenn wir einmal erkannt haben, wo wir stehen, liegt es in unserer Verantwortung, damit aufzuhören und uns widerständig zu verhalten. Für die meisten von uns ist es als Einzelne zu viel, aber gemeinsam können wir es schaffen.

Wir müssen bereit werden, das Notwendige zu tun, um eine Änderung in unserem Verhalten Sein zu ermöglichen. Selbst wenn es sich um Dinge handelt, die wir (erst mal) ungerne tun.

Brainstorming: … In dem von uns gebrauchten Sinne sind Selbsthilfebestrebungen natürlich gleichzeitig auch Revolutionsbestrebungen und natürlich auch umgekehrt… Kann der an nicht artgerechter Haltung zerbrechende, dies erkennende und dagegen aufbegehrende Mensch nicht das revolutionäre Objekt sein? Das ergäbe – ein bisschen mehr Aufklärung und Erkenntnis vorausgesetzt – echte Massen- Die artgerechte Haltung ist die des Widerstands.

1.2 Zurichtung & Konformismus

Wir können nichts für die Gesellschaft, in welche wir hineingeboren wurden.

1.3 Besessenheit & Zwang

Während wir alle Aspekte unseres selbst- und fremdschädigenden Verhaltens untersuchen, fangen wir an, unsere Probleme zu erkennen und zu verstehen. Dabei haben viele Menschen Probleme mit der Vorstellung, dass wir von Gedanken besessen sein können und/oder unser Verhalten zwanghaft sein kann. Zwanghaftes Verhalten oder Besessenheit sind allerdings Aspekte unseres selbst- und fremdschädigenden Verhaltens, sie sind ein Teil unserer Symptome. Beides sind Symptome, die ihren Ursprung im Konsum zwecks Bedürfnisbefriedigung, dem Aufwachsen in disfunktionalen Herkunftsfamilien, der Anpassung an das soziale Umfeld (Freundschaften, Schule, Uni, etc.) haben. Bspw. können Menschen, die ihr Verhalten nicht der Norm zuschreiben, aber ein Teil dieser sein möchten, zwanghaftes Verhalten entwickeln, um der sogenannten „Norm“ im sozialem Umfeld zu entsprechen.

Wir müssen Zwang und Besessenheit in unserem Leben begreifen, damit wir unser Verhalten besser reflektieren können. Besessenheit äußert sich in verschiedenen Formen:

  • Gedanken kreisen sich ständig um Drogen, Eifersucht, Besitzanspruch, Schuldzuweisungen (andere sind für meinem Zustand verantwortlich), Perfektionismus, Konsum, Ausüben von Kontrolle, obsessive Liebe, Anhaftung.

Die Gedanken nehmen uns ein, wir verlieren das Bewusstsein und das Mitgefühl für uns und unsere Mitmenschen, wir verlieren uns im Außen und übergeben unsere Verantwortung. Wir entwickeln einen Tunnelblick und verlieren die Fähigkeit, Dinge außerhalb unserer Besessenheit zu sehen. Sie wird ein Teil unseres Alltags, bestimmt unser Verhalten, ungeachtet aller negativen Folgen für die Umwelt und uns selbst, und kann uns in tiefe Sinnkrisen stürzen.

Zwang beziehen wir bei den AKs auf zwaghaftes Verhalten, da Zwang auf gedanklicher Ebene viele Parallelen zur oben thematisierten Besessenheit aufweist. Bei zwanghaftem Verhalten werden wir von einer Kraft bestimmt, die uns einnimmt und uns bestimmte Handlungen ausführen lässt, von denen wir meistens wissen, dass sie sinnlos, selbst- und fremdschädigend sind. Wenn wir dem Impuls, die Handlungen auszuführen, nicht folgen, verspüren wir Angst. Folgen wir dem Impuls, können wir mit der Handlung häufig nicht aufhören. Zwanghaftes Verhalten äußert sich:

  • Impuls weiter Drogen zu nehmen
  • Kaufzwang
  • Überpünktlichkeit als soziale Norm
  • Erziehung der Kinder zu „perfekten“ Menschen innerhalb dieser Gesellschaft (anhand von Standards, die widerrum erst durch diese Gesellschaft kreirt werden)
  • Übertriebene Reinlichkeit bzw. Angst vor Kontamination, Schmutz, Insekten
  • Angst, dass die Tür nicht geschlossen oder der Herd nicht ausgeschaltet ist
  • Befolgung strikter Routinen
  • Impuls legale Stoffe (Kaffee, Zucker, Alkohol, etc.) zu nehmen
  • Zwangaftes Essen

Brainstorming: Zwänge können durch die Erziehung, Werbung, Normen, Regeln, Konsum, etc. entstehen……. Probleme, da Handlungen, die zu zwanghaften VErhalten führen von uns vermieden werden, wodurch soziale Kontakte, Erfahrungen…. verloren gehen

1.4 Leugnung & Rationalisierung

Leugnung ist der - oft unbewussten Teil - unserer Disposition, der sagt, wir hätten keine Probleme oder unser Konsumverhalten oder unsere anderen Verhaltensweisen oder Schwierigkeiten wären im Großen und Ganzen nicht schädlich.

Rationalisierung hingegen begründet - scheinbar alternativlos - warum wir angeblich anders gar nicht können.

Solange wir uns in Leugnung befinden, sind wir unfähig die Wirklichkeit zu erkennen. Wir vertuschen die Auswirkungen denjenigen gegenüber, die höhere Ansprüche haben oder suchen Gesellschaft bei denjenigen, die sich ähnlich schädlich oder noch schlimmer verhalten. Auch neigen wir in Leugnung dazu, anderen die Schuld zu geben und berufen uns auf die zu hoch gesteckten Erwartungen anderer. Wir vergleichen uns mit denjenigen, die noch übler drauf sind. Oder – wenn wir schon länger dabei sind - vergleichen wir die gegenwärtige Erscheinungsform unseres schädlichen Konsumverhaltens oder unserer anderen Schwierigkeiten mit der Zeit, als es noch viel schlimmer war und ruhen uns auf dem bisher erreichten aus. Ein sicheres Zeichen für Leugnung ist, wenn wir uns dabei ertappen, dass wir einleuchtende aber unwahre Gründe für unser Verhalten anführen. So behaupten wir vielleicht AK Freunden gegenüber, dass ein Flug nach Irland schon vor dem Kennenlernen der Gruppe gebucht wurde und nicht mehr storniert werden kann. In Wirklichkeit trauen wir uns aber einfach nicht der Freundin, die mitfliegen will, abzusagen, weil wir uns noch zu exotisch mit der Erkenntnis fühlen, dass Fliegen als Fortbewegungsmittel CO2-Bilanz-technisch völlig inakzeptable Naturschäden zur Folge haben. Der wahre Grund ist also vielleicht einfach Angst davor, in Irland irgendwas zu verpassen. Angst davor, mir nicht genug zu gönnen. Angst vor Ablehnung. Angst vor Konflikten. Angst vor der Einsamkeit, die entstehen könnte, mit so jemandem nicht mehr zusammen bleiben zu wollen, der nicht mal versteht, dass mensch selbst eben nicht mehr fliegen will.

Unser schädliches Konsumverhalten kann sich auf viele verschiedene Weisen ausdrücken. Wenn wir noch nicht lange bei den AK sind, ist es wahrscheinlich, dass wir noch gar nicht umfassend absehen können, wie schädlich unser Verhalten wirklich war. Das ist nicht schlimm. Mit der Zeit wird mehr offenbart werden und uns wird einiges klarer. Es ist ein Prozess, keine Heilung durch Handauflegen.

1.5 Tiefpunkt - Ist ein Tiefpunkt nötig?

Als Tiefpunkt bezeichnen wir den Moment in unserer Biografie, der uns zur Erkenntnis bringt, dass es so nicht weitergehen kann.

Während Suchterkrankungen wie Alkoholismus, Drogensucht, Spiel- oder Sexsucht gesellschaftlich mehr oder weniger geächtet werden und daher regelmäßig zu so etwas wie einem persönlichen Tiefpunkt in der Suchtgeschichte der Betroffenen führen ist dies bei vielen Erscheinungen, die wir hier bei den anonymen Konsumentis beschreiben, eher nicht oder noch nicht der Fall, da breite gesellschaftliche Schichten den durch Konsum verursachten Schaden leugnen und/ oder wegrationalisieren. Wir hoffen, dass es nicht unbedingt einen Tiefpunkt braucht, um Menschen dahin zu bringen, sodass Sie erkennen können, dass ihr Verhalten der Umwelt schadet und sie dies durch Arbeiten im AK Programm nach und nach ändern können. Wenn viele Menschen ihr schädliches Verhalten jetzt kurzfristig ändern kann ein gesamtgesellschaftlicher Kollaps durch die selbstgemachten Krisen vielleicht noch verhindert werden. An eine Rettung durch technischen Fortschritt glauben wir hier nicht, entsprechende Verheißungen sind ein Trugbild, gezeichnet von denjenigen, die große Interessen daran haben, dass die derzeitige Zerstörung beibehalten wird, da sie auf eine wirtschaftliche Weise davon profitieren. Andererseits sourcen wir durch unser rücksichtloses Konsumverhalten persönliche Tiefpunkte aus. Dadurch stürzen wir andere Menschen im globalen Süden, Tier- und Pflanzenarten und komplette Ökosysteme in Probleme, die sich leicht auch als Tiefpunkte der Menschheitsgeschichte bezeichnen lassen. Jedenfalls müssen wir ein Bewusstsein für die Folgen unseres Handelns entwickeln, Tiefpunkt hin oder her.

1.6 Das Konzept der Machtlosigkeit (und Unmeisterbarkeit) bei den AK

Für viele von uns gibt daher auch viele Parallelen mit einer Drogensucht: Wir entscheiden uns, beispielsweise Kartoffelchips zu meiden, bis wir uns eines früheren oder späteren Tages eben umentscheiden, weil wir dann doch ein Riesenverlangen danach haben. Wir entscheiden uns, Gemüse nur noch ohne Plastikverpackung zu kaufen bis wir uns eines früheren oder späteren Tages dann eben umentscheiden, weil wir keine Zeit mehr haben, noch in einem anderen Laden nachzuschauen und in dem Laden, der auf der Strecke liegt gibt es halt nur verpacktes Gemüse. Im Stress sind wir, weil wir glauben, dringend irgendwo hin zu müssen. Ein gutes Gewissen bietet uns dann noch die geschickte Rationalisierung, die wir uns selbst gegenüber vornehmen, dass wir ja dann wenigstens nicht mehr Benzin verfahren, da wir nicht in einem anderen Laden nachschauen. Nur: Es gibt keinen richtigen Konsum im Falschen.

Dieses Umentscheiden hin zu schädlichem Verhalten gegen früher selbst getroffene, als richtig empfundene Grundsätze deutet auf eine gewisse Machtlosigkeit hin, die viele von uns diesbezüglich an den Tag legen.

1.7 Vorbehalte

Sicherlich gibt es für viele von uns eine Menge Vorbehalte. Vorbehalte bringen uns um den Gewinn, den dieses Programm zu bieten hat. Solange wir diese haben wird es schwierig bis unmöglich, einen neuen Weg zu beginnen. Wir schlagen vor, sich die Fragen des ersten Schrittes vom Schritte-Leitfaden vorzunehmen und mit deren Hilfe die Vorbehalte aufzudecken. Anschließend empfehlen wir, diese Vorbehalte mit Coachis, Sponsoris oder Rätis durchzugehen. Mehr dazu wird im Leitfaden stehen.

Vorbehalte sind die Stellen in unserer Schrittearbeit

2. Schritt 2

Wir wollten uns –in einer Gruppe bzw. Gemeinschaft mit anderen Betroffenen – unserem Problem stellen und entwickelten Vertrauen, dass es funktionieren könnte.

Aus dem ersten Schritt entsteht eine Notwendigkeit etwas zu finden, das die Leere des ersten Schrittes füllt. Als erstes hören wir auf weiter unbedacht und scheinbar Bedürfnis befriedigend zu konsumieren. Hier kommen wir jedoch an einen Punkt wo wir die Leere spüren könnten, welches unser schadhaftes Verhalten verursacht hat. Die schmerzliche Erkenntnis lässt uns nach einer funktionierenden Lösung suchen Was setzen wir dagegen, wenn wir trotz des Eingeständnisses, dass wir unser schädigendes Verhalten uns und der Umwelt gegenüber ändern müssen, täglich weiter konsumieren?

Oder uns in Leugnung üben, dass es bei uns ja nicht so schlimm sei, wir ja gar nicht so viel konsumieren, z.B keine Fernreisen mit dem Flugzeug machen, kein privates Auto besitzen. Mangos im Biomarkt kaufen usw. Vielleicht gehören wir aber auch zu den Menschen die dies weitgehend schon erkannt und umgesetzt haben, jedoch immer wieder an die Grenzen ihre Seins stoßen.

Hier lädt uns die Gruppe von gleichgesinnten Menschen ein über die Schwierigkeiten oder auch das Mögliche und schon Erreichte zu sprechen. Aus dem ehrlichen und offenen Austausch kann ein Vertrauen entstehen, dass wir etwas ändern können und dies nicht bedeutet, in einen erneuten Mangel oder Minderwert zu kommen, sondern aus der neu gewonnen Freiheit in uns, eine konstruktive Energie entsteht, notwendige Veränderungen herbei zu führen.

Der zweite Schritt wird uns helfen uns täglich daran zu erinnern, dass wir die Veränderung nicht alleine bewerkstelligen müssen.

3. Schritt 3

Wichtig ist, dass wir eine Entscheidung treffen. Wir, das heißt, wir selbst entscheiden uns diesen Weg. Niemand anderes oder irgendwelche Umstände tun das für uns. Das Wort Entscheidung bedeutet handeln. Wir können uns fragen: Was will/brauche ich wirklich? Und was meine ich nur zu wollen oder zu brauchen? Sofern wir wegen unseres problematischen Konsumverhaltens hier sind: Unser Wollen und unser Leben wurde in einem nicht hinzunehmendem Maße von unserem schädlichen Konsum- oder anderem problematischen Verhalten beeinflusst. Unser Verlangen, unsere angeblichen, nur scheinbaren Bedürfnisse zu befriedigen oder unser Aufschieben von anderen Problemen hielt uns gefangen.

Irgendwann erkannten wir, dass Konsum nicht glücklich macht und dass wir mit dem Aufschieben unserer Probleme in einer Sackgasse waren. Wir suchten nach einem Weg, unser Verhalten zu verändern. Alles, was wir tun müssen ist, es zu versuchen. Dazu brauchen wir Bereitschaft und Offenheit bzw. Aufgeschlossenheit. Wenn wir ehrlich und gewissenhaft sind werden wir feststellen, dass sich unser Verhalten zum Besseren wendet. Gehören wir ehre zu den Angehängten: Es ist besser, dem Streben in unserem Leben eine andere Richtung zu geben. Nicht hinein in die Konsumgesellschaft sondern bewusst den Weg hinaus und zwar mit Hilfe der Gruppe. Auch wir können uns fragen, was wir wirklich baruchen und was wir nur meinen zu brauchen. Gehören wir zu den bereits aktiven können wir uns dafür entscheiden unsere Altlasten abzubauen um fähiger zu werden mehr Menschen mitzunehmen.

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