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schritte-kurzversion

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schritte-kurzversion [2020-05-02 09:38]
jule
— (aktuell)
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-**Schritte-Kurzversion** (muss inhaltlich noch überabreitet und ergänzt werden, enthält noch viel Schrott) (Stand 24.08.2019) 
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-**Schritt 1** 
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-Es ist an der Zeit, problematisches [[Konsum|Konsumverhalten]] zu benennen. Viele von uns haben bereits ein Bewusstsein dafür, dass es für den Planeten und unsere Mitlebewesen nicht gut ist, Kerosin in die Luft zu blasen, nur weil wir meinen, in den Urlaub fliegen müssen, einen Berg von Pappbechermüll zu produzieren,​ wenn wir auf dem Weg zur Arbeit einen Kaffee to go mitnehmen oder auch, dass wir Mitverantwortung tragen, wenn männliche Kälber als unbrauchbar für die Milchindustrie weggeschlachtet werden, als Folge davon, dass wir und andere Käse essen. (Um mal ein paar Beispiele zum Warmwerden zu nennen.) 
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-Für Einzelne von uns ist es oft zu schwierig, dieser Situation trotz guter Vorsätze widerständig zu trotzen. Eine jahre- oder jahrzehntelange Zurichtung in einem kapitalistischen System mit den Verheißungen einer über mehrere Psychologengenerationen ausgeklügelten Werbestrategie hat tiefe Spuren hinterlassen und ein Ausweichen ist zumindest in weiten Teilen der Welt unmöglich. Die Wenigsten von uns sind als einzelne Individuen in der Lage, diesem Terror dauerhaft zu widerstehen und Hilfe ist innerhalb dieses Systems aus verschiedenen Gründen nicht zu erwarten. Wir müssen uns also selbst helfen. 
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-Auch wenn uns die Aufgabe jetzt als zu groß vorkommt und sich direkt eine Menge von Ängsten einstellt: Wir müssen uns eingestehen,​ dass wir mit unserem [[Konsum|Konsumverhalten]] auf einem ignoranten bzw. selbstbetäubenden Weg sind. Wenn wir ein Leben voller Selbstachtung führen wollen, sollte dieser schnellstmöglich verlassen werden. Dieses Eingeständnis müssen wir uns selbst gegenüber machen. Wenn einige von uns Zweifel haben stellen wir uns die folgende Frage: Bin ich in der Lage, dauerhaft nur das zu konsumieren,​ wozu ich mich entschlossen habe? 
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-Für viele von uns war es ganz anders und es gibt daher auch viele Parallelen mit einer Drogensucht:​ Wir entscheiden uns, beispielsweise Kartoffelchips zu meiden, bis wir uns eines früheren oder späteren Tages eben umentscheiden,​ weil wir dann doch einen Riesenbock darauf haben. Wir entscheiden uns, Gemüse nur noch ohne Plastikverpackung zu kaufen bis wir uns eines früheren oder späteren Tages dann eben umentscheiden,​ weil wir keine Zeit mehr haben, noch in einem anderen Laden nachzuschauen und in dem Laden, der auf der Strecke liegt gibt es halt nur verpacktes Gemüse. Im Stress sind wir, weil wir glauben, dringend irgendwo hin zu müssen. Ein gutes Gewissen bietet uns dann noch die geschickte Rationalisierung,​ die wir uns selbst gegenüber vornehmen, dass wir ja dann wenigstens nicht mehr Benzin verfahren, da wir nicht in einem anderen Laden nachschauen. Nur: Es gibt keinen richtigen [[Konsum|Konsum]] im Falschen. 
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-Dieses Umentscheiden hin zu schädlichem Verhalten gegen früher selbst getroffene, als richtig empfundene Grundsätze deutet auf eine gewisse Machtlosigkeit hin, die viele von uns diesbezüglich an den Tag legen. 
-Jedenfalls haben wir möglicherweise einen Punkt erreicht, wo wir uns dieser Tatsache stellen können und unser schädliches Verhalten nicht mehr länger wegrationalisieren möchten, weil wir erkennen können, dass dies unsere Lebensqualität und unser Selbstwertgefühl mindert. Obwohl uns das System also weiß machen möchte, dass wir uns besser fühlen werden, wenn wir „gut“ zu uns selbst sind und uns tolle Pflegeprodukte leisten und/oder phantastische Urlaubsreisen antreten, bleibt bei vielen doch dieses ungute Gefühl im Bauchraum, welches von einer permanenten Selbst- und Fremdverarschung herrührt. 
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-Jedoch sind die Anzeichen, dass diese leeren Versprechungen so nicht funktionieren,​ für viele von uns unübersehbar. Der Planet wird zerstört. Unsere wahren Bedürfnisse bleiben auf der Strecke. Entweder steigern wir die Dosis der Selbsttäuschung oder beginnen uns den Fakten zu stellen. 
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-Unsere Unfähigkeit,​ kontrolliert zu früheren Entscheidungen zu stehen und immer nur das zu konsumieren,​ was keine schädlichen Konsequenzen hat weist klare Parallelen zu einer Drogensucht. Dahinter steckt eine große Egozentriertheit,​ die vom System aus verschiedenen Gründen auch noch stark kultiviert wird.  
-Das Unerfülltsein unserer eigentlichen Bedürfnisse kann zu körperlichen Auswirkungen führen wie Essstörungen und stoffgebundenen Süchten oder auch Flucht in Extremsport oder Leistungssport mit entsprechenden Verletzungsgefahren. 
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-Es trägt auch den geistigen Aspekt von Besessenheit in sich, unbedingt irgendwelche Produkte, Dienstleistungen haben zu müssen, um Wohlbefinden erreichen zu können, ungeachtet aller negativen Folgen für Umwelt und uns selbst. 
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-Der spirituelle Anteil dieser Disposition liegt in der totalen Selbstbezogenheit. Peinliche Selbstdarstellung,​ Ignoranz, Rationalisierung,​ Arroganz, Vereinsamung,​ Verschuldung und in Extremfällen völliger Kontrollverlust können alles Ergebnisse dieser Situation auf persönlicher Ebene sein.  
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-Auf einer höheren Ebene können wir ebenfalls die Auswirkungen sehen: Konsumismus,​ Umweltzerstörung,​ Klimawandel,​ Artensterben,​ Kriege um Ressourcen, Flüchtlingswellen,​ Verblödungsinitiativen (Propaganda),​ etc. 
-Lasst uns an dieser Stelle klarstellen:​ Es ist nicht unsere Schuld, dass es so ist. Aber wenn wir einmal erkannt haben, wo wir stehen, liegt es in unserer Verantwortung,​ damit aufzuhören und uns widerständig zu verhalten. Für die meisten von uns ist es als Einzelne zu viel, aber gemeinsam können wir es schaffen. 
-Sicherlich gibt es für viele von uns eine Menge Vorbehalte. Vorbehalte bringen uns um den Gewinn, den dieses Programm zu bieten hat. Solange wir diese haben wird es schwierig bis unmöglich, einen neuen Weg zu beginnen. Wir schlagen vor, sich die Fragen des ersten Schrittes vom Schritte-Leitfaden vorzunehmen und mit deren Hilfe die Vorbehalte aufzudecken. Anschließend empfehlen wir, diese Vorbehalte mit Coachis, Sponsoris oder Rätis durchzugehen. Mehr dazu wird im Leitfaden stehen. ​ 
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-Wenn das also die Situation ist, wie kann uns AK dann überhaupt helfen? ​ 
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-Wir beginnen, indem wir um Hilfe bitten. Da wir uns als Hilfsangebot für hauptsächlich 4 Gruppen sehen, ist diese Frage nach Hilfe naturgemäß jeweils etwas unterschiedlich,​ je nachdem, zu welcher Gruppe die Hilfesuchendis gehören. Oft handelt es sicher auch um Mischformen. Das könnte also wie folgt aussehen: 
-Für die Gruppe der Menschen, die an ihrem [[Konsum|Konsumverhalten]] leiden, könnte die Frage lauten: 
-Könnt ihr mir dabei helfen, mein schädliches [[Konsum|Konsumverhalten]] zu ändern und meine ursprünglichen Bedürfnisse freizulegen?​ 
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-Für die Gruppe der Menschen, die vom System schon mehr oder weniger ausgesondert wurden, könnte die Frage lauten: 
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-Könnt ihr mir dabei helfen zu erkennen, dass es Unsinn ist, in das System zurückzuwollen und das es Unsinn ist, mich meines Ausgeschlossen-seins als wertloser zu empfinden? 
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-Für die Gruppe der Menschen, die andere Selbsthilfegruppen für spezifische Süchte/ Probleme kennen, die aber mit dem dortigen Nahelegen und Gebrauch von Konzepten wir „Gott“ und „höhere Macht“ nicht klarkommen, könnte die Frage lauten: 
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-Könnt ihr mir dabei helfen, mein schädliches [[Konsum|Konsumverhalten]] zu ändern und meine ursprünglichen Bedürfnisse freizulegen ohne in jedem zweiten Satz der Literatur auf Gott zu verweisen? 
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-Für die Gruppe der Menschen, die aus einem Erkennen heraus - und nicht, weil sie abgehängt sind - bereits einen geringen Umweltverbrauch haben, könnte die Frage lauten: 
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-Könnt ihr mir dabei helfen mit dem Frust umzugehen, den mein widerständiges Leben gegen ein scheinbar übermächtiges System hervorrief? Mit den Enttäuschungen über die Blödheit größter Teile unserer Spezies? 
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-Wir denken, wir können alle diese Fragen bejahen. 
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-Das Eingeständnis,​ Hilfe zu benötigen, sieht also für die verschiedenen Gruppen unterschiedlich aus. Auf emotionaler Ebene sind wir aber alle miteinander verbunden. Verzweiflung oder Einsamkeit fühlt sich gleich an, egal ob sie über Konsumrückfälle entstand, aus dem Gefühl des Ausgeschlossen-seins resultiert oder aus dem Frust über die Dummheit der Mitmenschen entsteht. 
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-Den Abgehängten soll klar werden, dass es keinen Sinn macht, zu bedauern, kein Eigentum anhäufen zu können und am Konsumleben nicht teilzuhaben,​ nicht dazuzugehören. Es ist Quatsch das bisschen, was noch übrig geblieben ist heroisch zu verteidigen. Eigentum ist nicht die Lösung sondern das Problem, jedenfalls solange die Besitzenden sich so verhalten wie sie es tun. 
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-Den frustrierten Aktivistis soll klar werden, dass ihren Besserwissereien nichts Anziehendes anhaftet. Viel mehr könnte erreicht werden, wenn auch sie sich alten Grollen stellen, diese aufarbeiten und neu gestärkt die Aufgabe angehen statt sich an kleinlichen Abgrenzungen zu verausgaben. 
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-Wir alle wurden bereit, all das zu tun, was notwendig war, um eine Änderung in unserem Verhalten Sein zu ermöglichen. Selbst wenn es sich um Dinge handelt, die wir (erst mal) ungerne tun.  
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-Solange wir diesen Schritt nicht machten waren wir voller Ängste und Zweifel. An diesem Punkt fühlten sich viele von uns verloren und verwirrt. Vielleicht fühlten wir uns anders. 
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-Indem wir diesen Schritt arbeiten, bestätigen wir, dass wir die Bereitschaft haben, uns bis auf Weiteres diesem Programm anzuvertrauen. Nur nach diesem Eingeständnis können wir den Weg beginnen, der die Überwindung unserer Entfremdung zu uns selbst bedeuten kann. 
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-Hilfe kann erst dann beginnen, wenn wir zugeben können, dass es bisher nicht optimal gelaufen ist, dass wir - was viele Bereiche unseres Lebens angeht - auf einem schlechten, schädlichen Wege waren. Dies kann beängstigend sein, ist aber notwendige Grundlage alles Weiteren. 
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-Schritt eins bedeutet, dass es möglich ist, uns von schädlichem [[Konsum|Konsum]] loszulösen. Dass es möglich ist, Altlasten abzubauen, die uns von einem von Selbstwert geprägtem Leben abhalten. Wir lassen zu, von unseren Ketten befreit zu werden. Keiner dieser Schritte wirkt jedoch durch Zauberei. 
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-Wir sprechen nicht nur die Worte dieses Schrittes nach, wir lernen, sie zu leben. Wir finden selbst heraus, dass dieses Programm uns etwas zu geben hat. 
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-Wir haben etwas Hoffnung gefunden. Wir können lernen, in der Welt, in der wir leben, zurechtzukommen. Wir können unsere wahren Bedürfnisse freilegen und echten Selbstwert entwickeln. Wir können einen Sinn und Zweck im Leben finden. 
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-**Schritt 2** 
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-Wir wollten uns –in einer Gruppe bzw. Gemeinschaft mit anderen Betroffenen – unserem Problem stellen und entwickelten Vertrauen, dass es funktionieren könnte. 
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-Aus dem ersten Schritt entsteht eine Notwendigkeit etwas zu finden, das die Leere des ersten Schrittes füllt. Als erstes hören wir auf weiter unbedacht und scheinbar Bedürfnis befriedigend ​ zu konsumieren. Hier kommen wir jedoch an einen Punkt wo wir die Leere spüren könnten, welches unser schadhaftes Verhalten verursacht hat. Die schmerzliche Erkenntnis lässt uns nach einer funktionierenden Lösung suchen 
-Was setzen wir dagegen, wenn wir trotz des Eingeständnisses,​ dass wir unser schädigendes Verhalten uns und der Umwelt gegenüber ändern müssen, täglich weiter konsumieren?​ 
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-Oder uns in Leugnung üben, dass es bei uns ja nicht so schlimm sei, wir ja gar nicht so viel konsumieren,​ z.B keine Fernreisen mit dem Flugzeug machen, kein privates Auto besitzen. Mangos im Biomarkt kaufen usw. 
-Vielleicht gehören wir aber auch zu den Menschen die dies weitgehend schon erkannt und umgesetzt haben, jedoch immer wieder an die Grenzen ihre Seins stoßen. 
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-Hier lädt uns die Gruppe von gleichgesinnten Menschen ein über die Schwierigkeiten oder auch das Mögliche und schon Erreichte zu sprechen. Aus dem ehrlichen und offenen Austausch kann ein Vertrauen entstehen, dass wir etwas ändern können und dies nicht bedeutet, in einen erneuten Mangel oder Minderwert zu kommen, sondern aus der neu gewonnen Freiheit in uns, eine konstruktive Energie entsteht, notwendige Veränderungen herbei zu führen. 
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-Der zweite Schritt wird uns helfen uns täglich daran zu erinnern, dass wir die Veränderung nicht alleine bewerkstelligen müssen. 
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-**Schritt 3** 
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-Wichtig ist, dass wir eine Entscheidung treffen. Wir, das heißt, wir selbst entscheiden uns diesen Weg. Niemand anderes oder irgendwelche Umstände tun das für uns. Das Wort Entscheidung bedeutet handeln. ​ 
-Wir können uns fragen: Was will/​brauche ich wirklich? Und was meine ich nur zu wollen oder zu brauchen? ​ 
-Sofern wir wegen unseres problematischen [[Konsum|Konsumverhaltens]] hier sind: Unser Wollen und unser Leben wurde in einem nicht hinzunehmendem Maße von unserem schädlichen [[Konsum|Konsum]]- oder anderem problematischen Verhalten beeinflusst. Unser Verlangen, unsere angeblichen,​ nur scheinbaren Bedürfnisse zu befriedigen oder unser Aufschieben von anderen Problemen hielt uns gefangen. ​ 
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-Irgendwann erkannten wir, dass [[Konsum|Konsum]] nicht glücklich macht und dass wir mit dem Aufschieben unserer Probleme in einer Sackgasse waren. Wir suchten nach einem Weg, unser Verhalten zu verändern. Alles, was wir tun müssen ist, es zu versuchen. Dazu brauchen wir Bereitschaft und Offenheit bzw. Aufgeschlossenheit. Wenn wir ehrlich und gewissenhaft sind werden wir feststellen,​ dass sich unser Verhalten zum Besseren wendet. 
-Gehören wir ehre zu den Angehängten:​ Es ist besser, dem Streben in unserem Leben eine andere Richtung zu geben. Nicht hinein in die Konsumgesellschaft sondern bewusst den Weg hinaus und zwar mit Hilfe der Gruppe. Auch wir können uns fragen, was wir wirklich baruchen und was wir nur meinen zu brauchen. 
-Gehören wir zu den bereits aktiven können wir uns dafür entscheiden unsere Altlasten abzubauen um fähiger zu werden mehr Menschen mitzunehmen. ​ 
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schritte-kurzversion.1588412332.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020-05-02 09:38 von jule